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Immer diese Kosten

Hanoi und Bückeburg im Zentrum der Penunzen

Jahrelang hat ein städtischer Mitarbeiter im niedersächsischen Bückeburg Geld nach der Leerung von Parkscheinautomaten unterschlagen. Er zahlte immer nur ein Teil der Kohle ein, die er alleine eingetrieben hatte, wenn sein Kollege im Urlaub oder krank war, und so das „sonst geltende Vier-Augen-Prinzip“ nicht eingehalten wurde, wie dpa gestern amtlich vermeldete. Was der Eintreiber wohl mit dem Geld trieb? Wahrscheinlich legte er es auf die Seite, um zu – heiraten. Auf diese Idee verfielen wir, als uns die Agenturen schrieben: „Hanois Beamte sollen kleiner feiern: Nur noch 600 Leute bei Hochzeit“. Demnach hat das kommunistische Volkskomitee einen Erlass veröffentlicht, wonach Mitarbeiter von Regierung und Partei ab sofort bescheidener sich verehelichen sollen und nicht in Luxus-Resorts oder gar in Bückeburg. Was mit widerspenstigen, Geld verprassenden Staatsdienern zukünftig geschieht, wurde nicht bekannt. Das vietnamesische Grundgehalt im öffentlichen Dienst beträgt 46 Euro monatlich, Korruption und Unterschlagung sind weit verbreitet. Bückeburg macht da keine Ausnahme. Ob der delinquente Parkscheinentleerer bereits vor den Traualtar getreten ist, war bis Redaktionsschluss weder in Bückeburg noch in Hanoi zu erfahren.

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