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Nur selten wird Anzeige erstattet

Übergriffe auf Homo- und Trans- sexuelle in Brandenburg rückläufig. Probleme in Flüchtlingsunterkünften

Während in jüngster Zeit Übergriffe auf schwule und lesbische Paare in Berlin häufiger vorkommen, scheint es in Brandenburg für Homo- und Transsexuelle sicherer zu sein. Laut Zahlen der polizeilichen Kriminalitätsstatistik wurden 2017 sechs Straftaten im Bereich „Hasskriminalität aufgrund der sexuellen Orientierung“ erfasst, erklärte die Landesregierung jüngst auf eine Anfrage aus der Linksfraktion. Doch Experten gehen von einem hohen Dunkelfeld aus.

Nach Angaben der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Tolerantes Brandenburg sind 2017 jedoch 47 Übergriffe allein auf homo- und transsexuelle Geflüchtete in Unterkünften des Landes gezählt worden. „So viele, wie wir Beratungskontakte in ganz Brandenburg hatten“, sagt Jirka Witschak, Geschäftsführer des Vereins. Außerhalb der Unterkünfte sind die Zahlen homo- und transphober Übergriffe, die dem Verein bekannt werden, rückläufig. Während Witschak und seine Kollegen 2013 landesweit noch 70 Übergriffe zählten, sank die Zahl in den vergangenen Jahren auf 40. Anzeige wird jedoch kaum erstattet. (dpa)

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