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staralbumDie Bestimmte

Susanne Wolff Foto: Kubelka/Future Image/imago

Der ganze Film lebt von ihrer Physis. Susanne Wolff spricht in der ersten Hälfte kaum ein Wort. Dabei ist sie doch bekannt für ihre tiefe Stimme, die ­gleichzeitig so rau und verletzlich sein kann. Aber hier, in „Styx“, da hat sie über weite Strecken überhaupt keinen Spielpartner. Da gibt es nur ihre Figur, ein Boot und den Atlantik. Es ist ein Kammerspiel auf hoher See und Susanne Wolff spielt überragend eine einsame Profiseglerin.

Man schaut ihr zu, wie sie auf dem Deck sitzt und liest, wie sie ins Meer springt und schwimmt. Wie sie ihr Boot durch einen Sturm lenkt. Doch dann taucht ein völlig überfüllter und kaputter Kutter auf. Es sind Geflüchtete in Seenot und die Seglerin muss eine Reihe von harten Entscheidungen treffen.

Zum Glück haben Regisseur Wolfgang Fischer und die Drehbuchautorin Ika Künzel die ganzen anderen Figuren aus dem Drehbuch geschmissen. Irgendwann am Anfang des Prozesses stand im Skript auch ein Ehemann, der mit auf große Fahrt geht. Aber jetzt steht im Zen­trum des Films nur sie.

Susanne Wolff betritt den großen Pressesaal. Sie trägt eine dunkelblaue Bomberjacke, Ponyfransen hängen ihr über die Augen. Sie sieht ein bisschen verwegen aus. Wenn sie sagt, sie habe die Rolle angenommen, weil sie ebenso wie die Figur das Abenteuer liebe – dann glaubt man das sofort.

Man kennt die 44-jährige Schauspielerin aus dem Fernsehen, von der Bühne und dem Kino, zuletzt war sie in Volker Schlöndorffs Film „Rückkehr nach Montauk“ zu sehen.

Susanne Wolff ist nicht das, was man eine politische Schauspielerin nennen würde. Sie erzählt der Presse am Premierentag nicht: „Dieser­ Film ist mir ein großes Anliegen.“ Wenn sie auf die politische­ Dimension dieses Films angesprochen wird, sagt sie: „Dazu gebe ich kein Statement.“ Das sagt sie sehr bestimmt, fast hart. Vielleicht muss sie das auch nicht.

Diese Aufgabe übernimmt Regisseur Wolfgang Fischer. Er wolle nicht anklagen, sondern eine Geschichte erzählen über die Welt, in der wir leben, sagt er. Das macht er mit großer ­Konsequenz. Und Susanne Wolff führt es glänzend aus. Amna Franzke

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