piwik no script img

Der erste Text ist immer schwer

Schülerpraktikum bei der taz? Das ist doch ein einfacher Job. Von wegen! Der Erfahrungsbericht eines 14-Jährigen

Von Jannes Barmeyer

Ehrlich gesagt habe ich mir vor dem Praktikum noch keine großen Gedanken darüber gemacht, wie es sein würde. Zweieinhalb Wochen lang war ich Schülerpraktikant bei der taz in der Redaktion vom taz lab. Ich habe vorher nur gedacht, dass ich wahrscheinlich viel schreiben werde.

Gleich an meinem dritten Tag habe ich dann auch den Auftrag bekommen, meinen ersten Text für die Zeitung zu schreiben. Ich sollte beschreiben, wie ich mir meine Arbeit später mal vorstelle. Das war gar nicht so leicht, denn ich hatte erst mal eine „Schreibblockade“. Ich bin einfach nicht vorangekommen. Erst Anfang der zweiten Woche hat sich dieser Zustand gelöst, und ich wurde endlich fertig. Samstag konnte ich meinen Artikel dann in der Zeitung lesen.

Zusammen mit Oskar Dennert, einem anderen Schülerpraktikanten, durfte ich am Checkpoint Charlie, nah am taz Haus, erwachsene Menschen zum Thema Arbeit interviewen. Am Ende waren es 16 Leute, mit denen wir gesprochen haben. Einige hatten uns Spannendes auf die Frage, was Arbeit für sie bedeutet, erzählt. Zum Beispiel Fausto (25): ,,Ich will an etwas arbeiten, was ich wirklich liebe. Als Psychologe arbeite ich für die Gesellschaft, dies ist mir sehr wichtig, und es finanziert mir meine Reisen und Projekte zum Fotografieren.“

In meinem Praktikum musste ich aber nicht nur schreiben. Oskar und ich sind meistens um viertel vor zehn in die große Redaktionssitzung gegangen. Hier wurde am Anfang stets die Zeitung vom Tage, am Tag zuvor produziert, besprochen. Bei einer Einführung ins Redaktionssystem der taz haben wir außerdem gesehen, wie so eine Zeitung überhaupt entsteht. Wir durften auch zu einer Pressekonferenz im Roten Rathaus gehen, wo es um große Geldsummen ging, die der Staat für wissenschaftliche Projekte ausgegeben hat. So habe ich es zumindest verstanden.

Ich würde sagen: Dieses Praktikum hat mein Verhältnis zum Verfassen von Texten verändert. Ich kann mir jetzt viel besser vorstellen, in einem Beruf zu arbeiten, in dem ich auch sehr viel zu schreiben habe.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen