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Friedlicher Protest gegen Neonazis

Rechtsextreme erinnern an Zerstörung Dresdens – andere BürgerInnenan NS-Verbrechen

Von Michael Bartsch

Verglichen mit den Vorjahren blieb es am Samstag in Dresden ruhig. Wie jedes Jahr kommen rund um den 13. Februar Nazis in die Stadt, um der Zerstörung Dresdens im Jahr 1945 zu gedenken. Doch Ausschreitungen wie in den Vorjahren blieben aus.

Nicht nur, weil 1.100 Polizisten im Einsatz waren. Seit ein paar Jahren schon finden die Nazi-Märsche nicht mehr am Gedenktag selbst, sondern immer schon am Wochenende davor und danach statt. Dieses Jahr hatte NPD-Funktionär Maik Müller unter dem Motto „Vergesst niemals Dresden“ aufgerufen.

Im Dresdner Südosten drehten die etwa 500 Teilnehmer eine Runde. Plakate wiederholten die Bezeichnung „Bombenholocaust“ für den Angriff auf Dresden, mit dem der NPD-Abgeordnete Jürgen Gansel 2005 im Sächsischen Landtag bundesweit für Empörung gesorgt hatte. Bereits an der ersten Straßeneinmündung protestierten etwa 150 linke Demonstranten lautstark gegen den rechten Aufzug. Etwa 40 von ihnen hatten sitzend die Straße blockiert, diese aber nach Einschreiten der Polizei wieder freigegeben.

Vorgezogen wurde auch der Mahngang „Täterspuren“, der an Orten entlangführt, an denen NS-Verbrechen stattgefunden haben. Etwa 450 Bürger versammelten sich in diesem Jahr auf dem Gelände des Universitätsklinikums. Erinnert wurde an die NS-Schwesternschule.

Danach verstärkten die Teilnehmer die Anti-Nazi-Demo: „Wir können hier nicht an frühere Naziverbrechen erinnern, während ihre Nachfolger unbehelligt durch die Stadt ziehen“, sagte Margot Gaitzsch von der Linksfraktion im Stadtrat. Der ausführliche Mahngang soll nachgeholt werden. Für den Gedenktag der Zerstörung Dresdens am Dienstag werden keine Konfrontationen erwartet.

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