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taz SalonWohnungsbau – wichtig, aber nicht bei mir

Von Gernot Knödler

Der Senat hat im vergangenen Jahr den Bau von mehr als 13.000 Wohnungen genehmigt. Es gibt eine Reihe von Akteuren, denen diese Dynamik Angst macht. Sie befürchten, dass der forcierte Wohnungsbau zu Lasten der Lebensqualität gehen könnte.

Staatsrat Matthias Kock (SPD), der Wohnungsbaukoordinator des Senats, leugnet nicht, dass es Zielkonflikte gibt. „Wir sind für die Quadratur des Kreises“, sagt er. Der Senat wolle die Stadt für alle erhalten und ausbauen – für diejenigen, die hier schon wohnen und für die, die sich hier ihre Träume erfüllen wollten.

Die heutigen Bewohner kämen bei den aktuellen Planungen oft zu kurz, findet Detlef Brunkhorst von der Bürgerinitiative Otte 60. Ohnehin eng bebaute Stadtteile wie Ottensen würden bis zur Unkenntlichkeit nachverdichtet. „Ich kann es nicht nachvollziehen, dass man nicht mehr tut, um andere Stadtteile attraktiver zu machen“, sagt Brunkhorst mit Blick etwa auf Lurup und Stellingen.

Der Naturschutzbund (Nabu) sorgt sich, dass dabei die letzten Brachen und Landschafts­achsen unter die Räder kommen könnten. Er hat die Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ gestartet, um des Flächenfraßes Herr zu werden. Nabu-Politikchef Malte Siegert schlägt vor, entlang der Infrastrukturachsen ins Umland hinaus zu bauen.

Bernd Kniess, Professor an der Hafencity-Universität (HCU) findet, dass auch innerhalb der Stadt noch was geht. „Wir müssen uns an eine andere Dichte gewöhnen“, verlangt er, auch wenn das seinen Preis fordere. „Wenn ich bezahlbar in der Innenstadt wohnen will, muss ich möglicherweise auf Lebensqualität verzichten“, sagt Kniess.

Alle vier Fachleute diskutieren das Thema Wohnungsbau heute Abend im taz Salon im Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, Eintritt frei

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