: Es rumort im südlichen Afrika
Angola, Simbabwe und jetzt Südafrika: Überall drängen neue politische Führer nach oben
Südafrikas bisheriger Vizepräsident Cyril Ramaphosa wird neuer Chef der Regierungspartei ANC und damit mutmaßlicher Nachfolger von Jacob Zuma als Präsident bei einem ANC-Wahlsieg 2019. Simbabwes früherer Vizepräsident Emmerson Mnangagwa ist vor wenigen Wochen neuer Präsident geworden, nachdem das Militär seinen Vorgänger Robert Mugabe zum Rücktritt gedrängt hat. Angolas frühere Verteidigungsminister João Lourenço hat im September den langjährigen Präsidenten José Eduardo dos Santos an der Macht abgelöst.
Drei wichtige politische Weichenstellungen im südlichen Afrika innerhalb weniger Monate –„2018 wird ein Jahr anhaltender Unsicherheit, was politische Führung im südlichen Afrika angeht“, warnt George Nicholls, Spezialist für das südliche Afrika bei der globalen Risikoanalyse Consultancy Control Risks.
Als ein weiteres Risiko beschreibt Control Risks die Zunahme von Cyberangriffen gegen die Staaten der Region. 2017 war bereits „das Jahr von großen, aber wahllosen Störangriffen“, so Nicholls. „Im Jahr 2018 könnten Angriffe wie WannaCry, NotPetya und BadRabbit erneut auftreten, aber in einer gezielteren, zerstörerischeren und stärkeren Form. Nationale Infrastruktursysteme sind besonders bedroht.“
Zunächst aber richten sich alle Augen auf Südafrika. „Ramaphosa hat 100 Tage, um zu beweisen, dass er den nötigen Wandel herbeiführen kann“, sagt George Herman, Direktor der Nvestmentfirma Citadel Investment Services. „Wenn er in dieser Zeit schwächelt, wird er nicht als der starke Führer wahrgenommen werden, der gebraucht wird, und die Märkte werden sich von Südafrika abwenden.“
Marcus Mushonga, Harare
Akani Chauke, Johannesburg
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