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Gentlemans Gesülze

Ulrich Tukur schwafelt sich Pelz auf die Zunge

Uli, alte Socke! Bist doch eigentlich ein Guter. Kannst richtig klasse schauspielern. Kannst sogar singen. Bist auch sonst nicht blöde. Gut, dein „Tatort“-Kommissar ist gewöhnungsbedürftig. Aber da haben wir schon Schlimmeres gesehen. Jetzt jedoch hast du, Ulrich Tukur, der Nachrichtenagentur dpa mitgeteilt, dass du von Italien, wo du seit zwanzig Jahren wohnst, nach Deutschland zurückziehen möchtest. Wenn unsereins umzieht, packt es die Klamotten, schleppt Kartons, platziert die Möbel neu – und gut ist’s! Du verfällst in einen kulturschmockigen Schwafeltonfall, dass dir ein Pelz auf der Zunge wächst: „Bis 50 lebte ich im Paradies der Jugend und Unsterblichkeit, der Tod war eine theoretische Größe irgendwo am Horizont; und dann ist er plötzlich da, der Tag, der Moment, an dem du auf die andere Seite wechselst und sinnlich erfasst, dass du ein Sterbender bist.“ Hallo, Uli!? Noch alle Rammen in der Spundwand? Du ziehst nur um und nicht gleich ein ins Totenreich, auch wenn einem der Mottentod aus deinem Gesülze entgegenkommt. Am besten mal kurz das Dachstübchen durchlüften, das hilft gegen bleischwere Faselsucht. Andernfalls duzen wir dich, Ulrich Tukur, den wir sonst gern einen echten Gentleman nennen, auch das nächste Mal gnadenlos in Grund und Boden.

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