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Denkmal für Polen gefordert

Initiative will an Opfer der deutschen Besetzung von 1939–1945 erinnern

Der SPD-Politiker Wolfgang Thierse hat sich für ein Denkmal zum Gedenken an die polnischen Opfer der deutschen Besetzung zwischen 1939 und 1945 ausgesprochen. Im Verhältnis zu den Polen gebe es „nicht die gleiche intensive Aus­ei­nan­dersetzung mit deutscher Schuld, wie richtigerweise im Fall der Ermordung der Juden oder im Fall deutscher Verbrechen in der Sowjetunion“, sagte Thierse der Berliner Zeitung. Dem ein stärkeres Gewicht zu geben sei das Motiv für das geplante Denkmal. Thierse gehört zu einer Reihe von Politikern und Historikern, die am Mittwoch einen Aufruf an den neu gewählten Bundestag „für ein Polen-Denkmal in der Mitte Berlins“ vorstellen wollen.

Der Ort spiele nicht die entscheidende Rolle, so Thierse. Der Vorschlag, das Denkmal am Askanischen Platz neben dem Anhalter Bahnhof zu errichten, entspringe dem Gedanken, dass es „ganz gut sei“, wenn gegenüber der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung auch an die deutsche Schuld und das Unrecht an den polnischen Nachbarn erinnert werde.

Zu den rund 70 Unterzeichnern des Aufrufs für ein Polen-Denkmal gehören unter anderen die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) und der Direktor der Stiftung „Topographie des Terrors“, Andreas Nachama. Darin heißt es, „mit einem würdigen Polen-Denkmal am Askanischen Platz würde ein deutsch-polnisches Zeichen gesetzt, das Krieg, Vernichtung, Flucht, Vertreibung und Versöhnung in den untrennbaren Zusammenhang von Ursache und Wirkung stellt“.

Zu dem 1972 im Volkspark Friedrichshain errichteten „Denkmal des polnischen Soldaten und des deutschen Antifaschisten“ sagte Thierse, dabei handele es sich um „ein Denkmal für die Waffenbruderschaft polnischer Soldaten und deutscher Kommunisten“. Deshalb sei es „von polnischer Seite nie akzeptiert ­worden“. (epd)

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