Helios im Alleingang

DAMP-TARIFSTREIT Ver.di: Noch keine Einigung

Helios zahlt den Mitarbeitern der ehemaligen Damp-Gruppe zur Oktober-Gehaltsabrechnung mehr Geld. Damit will das Unternehmen die Tarifeinigung mit den Gewerkschaften aus dem Juli umsetzten, die nach einem monatelangem Konflikt geschlossen wurde. „Damit erhalten alle Klinikmitarbeiter der in den Tarifvertrag einbezogenen Kliniken eine Gehaltserhöhung“, sagt Dorothea Schmidt, die bei Helios für Tarifrecht zuständig ist.

Doch die Gewerkschaft Ver.di wurde von diesem Schritt überrascht. Man habe sich noch in den sogenannten Redaktionsverhandlungen befunden, sagt Oliver Dilcher von Ver.di. Dort werden die Details einer Tarifeinigung geklärt – unter anderem auch, wie genau, die Gehaltserhöhungen berechnet werden. „Wir waren uns da noch nicht einig“, sagt Dilcher. „Helios wird jetzt den für viele Arbeitnehmer schlechteren Rechenweg anwenden“, sagt er.

Die Einigung sieht unter anderem vor, dass die Mitarbeiter der Akut und Rehakliniken der Damp-Gruppe in Ahrenshoop, Damp, Hamburg, Kiel, Lehmrade, Schönhagen und Stralsund rückwirkend zum 1. Mai 2012 rund 3,5 Prozent mehr Geld bekommen. Für 2013 wurden weitere Gehaltserhöhungen vereinbart. Diskussionen gibt es jetzt um eine Einschränkung im Vertrag: Die Mitarbeiter, die nach dem Damp-Vertrag mehr verdienen, als sie im öffentlichen Dienst erhalten würden, bekommen nur die Hälfte der Erhöhung. Entscheidend ist, wie genau diese Vergleiche angestellt werden, darum ging es in den Verhandlungen. Doch für Helios-Sprecher Jan-Christoph Deißner ist der Fall klar: „Aus Sicht von Helios gibt es nur eine Auslegung der Einigung.“ Diese werde jetzt umgesetzt.

Die Helios Kliniken, eine Tochter des Konzerns Fresenius, hatten im März 2012 die Damp Gruppe übernommen, deren Tarifvertrag zum Jahreswechsel ausgelaufen war. Ver.di wollte einen neuen Vertrag mit Gehaltserhöhungen abschließen – doch das Unternehmen wollte anfangs nicht verhandeln. Nach Warnstreiks, Streiks und Demos kam es zu einer Einigung. DKU