piwik no script img
taz logo

Lars Penning Filme aus dem Archiv –frisch gesichtet

Die sogenannten Big-caper-Movies um die minutiöse Durchführung eines Raubes etablierten sich als Subgen­re des Gangsterfilms in den 1950er Jahren. Die Caper-Filme waren eine Ausstiegsfantasie: Ein letzter großer Coup sollte den Protagonisten das verpfuschte Leben richten. Die 1960er Jahre überführten das Thema schließlich mit weniger bitteren Untertönen in die Kriminalkomödie, wo es sich bis heute erhalten hat. Zum Beispiel bei Steven Soderbergh, der in „Logan Lucky“ von einigen Hinterwäldlern erzählt, die die Tageseinnahmen einer Autorennstrecke aus deren Rohrpostsystem klauen wollen. Soderbergh nimmt das Genre durchaus ernst: Ausführlich werden die handelnden Personen und ihre Funktion bei der Verwirklichung des Coups vorgestellt, ihre Motivation, ihre „handwerklichen“ Stärken und ihre charakterlichen Schwächen erörtert. Allerdings läuft bei diesen Typen nichts reibungslos ab, statt Superhirnen scheinen hier zeitweilig nur Super-Hirnis am Werk zu sein. Vorgetragen wird das alles mit einem lustigen, staubtrockenen Humor von prima Schauspielern wie Channing Tatum, Adam Driver und Daniel Craig (OmU, 10. 11. & 13. 11., jeweils 18 Uhr, Tilsiter Lichtspiele).

Die Magical-History-Reihe des Arsenal Kinos kreist in diesem Monat um das Thema „Malerei in Bewegung“. Das trifft allemal auf Vincente Minnellis Musical „An American in Paris“ (1951) zu, in dem eine siebzehnminütige Ballettsequenz, deren einzelne Szenen sich in Dekors und Farbgebung am Stil berühmter französischer Maler wie Dufy, Rousseau und Toulouse-Lautrec orientieren, den Höhepunkt und Abschluss des Films darstellt. Die Entscheidung des Kameramannes John Alton, in dieser Sequenz farbiges Licht zu verwenden, stieß bei Teilen des Produktionsteams seinerzeit auf starke Kritik: Der Art Director und die Kostümdesignerin waren wenig begeistert, ihre Arbeit hinter farbigen Nebelschwaden verschwinden zu sehen (OmU, 12.1 1., 19 Uhr, Kino Arsenal 2).

Ordentliches Trara macht die Komische Oper rund um die Aufführungen des Scherenschnittfilms „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (11. 11.) von Lotte Reiniger und des Revolutionsklassikers „Arsenal“ (12. 11.) von Aleksandr Dowshenko: Die Veranstaltung „Kino Varieté“ bietet nicht nur Livemusik mit dem Orchester der Komischen Oper unter Leitung von Frank Strobel, sondern auch ein umfangreiches Vor- und Beiprogramm mit Wochenschauen, Kurzfilmen und einer revueartigen Bühnenshow (Voyage Oriental, 11. 11., Roter Rummel, 12. 11., jew. 19.30 Uhr, Komische Oper).

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen