: Geld oder Kündigungen
Der Bevollmächtigte der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin drängt auf eine schnelle Entscheidung für eine Transfergesellschaft – und fordert dafür finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern
Berlin dpa | Vor Verhandlungen mehrerer Bundesländer über eine Auffanggesellschaft für Tausende Mitarbeiter der insolventen Air Berlin drückt die Fluggesellschaft aufs Tempo. „Wir brauchen Anfang nächster Woche eine Entscheidung“, sagte der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus der Rheinischen Post. Seinen Schätzungen zufolge könnten in der Transfergesellschaft bis zu 4.000 Mitarbeiter Platz finden. Er forderte Unterstützung von der Politik.
Für Montag ist ein Treffen von Vertretern des Bundes sowie der Länder Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern in der Hauptstadt geplant. In allen drei Bundesländern beschäftigt die Fluglinie Mitarbeiter. „Air Berlin selber kann die Transfergesellschaft nicht allein finanzieren, also brauchen wir Hilfe von den betroffenen Ländern und vielleicht auch vom Bund. Es geht darum, dass die öffentliche Hand den Beitrag bezahlt, den wir nicht leisten können“, sagte Kebekus.
Wie die Bild berichtet, will Air Berlin sich mit 10 Millionen Euro an der Transfergesellschaft beteiligen. Insgesamt schätzt das Unternehmen die Kosten demnach auf bis zu 50 Millionen Euro. Laut dem Bericht will Air Berlin, dass sich die drei Länder entsprechend der Anzahl der dort beschäftigten Mitarbeiter an den Kosten beteiligen, solange es keine anderen Investoren gebe.
Falls eine Einigung auf eine Transfergesellschaft misslinge, müsse das Unternehmen Ende Oktober oder Anfang November Mitarbeiter entlassen, kündigte Kebekus an. „Wir würden dann circa 4.000 Kündigungen aussprechen.“
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