: POLITIK
PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt
Identität und Brandenburg – das ist in mehrfacher Hinsicht ein Thema. Am Donnerstag wird in der Schreina47 (Schreinerstraße 47, ab 20 Uhr) jedenfalls wieder ein Brandenburg-Abend stattfinden, diesmal geht es um die sogenannte Identitäre Bewegung.„Dank politischer Werbekniffe hat es die IB in die Schlagzeilen und Feuilletons geschafft. Frisch, frech, pfiffig – so verkündet es die IB selbst. (…) Was ist von der IB zu erwarten?“ Diese Frage wird diskutiert und selbstredend wird darüber informiert werden, wie sich diese Bewegung in dem Bundesland, das Berlin umschließt, ausbreitet.
Am Samstag wird eine Queer-Feministische Demonstration gegen den „Marsch für das Leben“ am U-Bahnhof Wittenbergplatz starten (ab 10.30 Uhr), denn am gleichen Tag wollen wieder einmal „Lebensschützer“ durch die Stadt marschieren und fordern, dass den Frauen das Recht auf Abtreibung, also das Recht auf ihre Selbstbestimmung aberkannt wird. Da viele Rechtsextreme und Evangelikale, aber auch Parlamentsangehörige und Mitglieder der gemäßigteren Kirchen mitziehen, ist es wichtig, diesem Marsch, der als Einfallstor für antiemanzipatorische Ideologien wirkt, entschlossen entgegenzutreten. So ist es auch der Wunsch des „What the fuck“-Bündnisses, die die Organisatoren dieser Gegendemo sind.
Nur wenig später wird vor dem Bundesinnenministerium (Alt-Moabit 140, 13 Uhr) protestiert, diesmal startet dort die antirassistische Parade „We’ll come united“,die kurz vor der Bundestagswahl noch einmal selbstbewusst zeigen will, wer alles von den Bürgergesetzen, die die bisherige Regierung beschlossen hat und die die zukünftige Regierung beschließen wird, betroffen sind und sein werden. „Der Karneval ist ein fantasievoller Ort der Gemeinschaft gegen Rassismus, gegen die Entrechtung und Entmenschlichung von Geflüchteten“, schreiben die Veranstalter*innen, und haben selbstverständlich recht. Es soll eine große Parade werden, Beteiligung ist also sehr erbeten.
Am Sonntag schließlich gönnt man sich keine Pause, sondern wird im neuen Veranstaltungsort Aquarium (Skalitzer Straße 6, 19.30 Uhr) das Magazin „Undercurrents. Forum für linke Literaturwissenschaft“ feiern, das zehn Ausgaben und fünf Jahre hinter sich hat. Der Kurzfilm „Schicht“ von Alex Gerbaulet wird gezeigt, Markus Liske liest, das Tippel Orchestra spielt politische Lieder und Gerda Hanebüchen moderiert ein Quiz – kurz: Hier wird linke Theorie lustig gefeiert, auch, um weiter zu betonen, wie wichtig Linke gerade an den Akademien sind, wo sich, wie die Mitgliederliste der AfD erweist, rechte Ideologien immer mehr ausbreiten.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen