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Stahlbranche unter Kartellverdacht

Wegen Preisabsprachen Razzien bei sieben Stahlunternehmen und in drei Privatwohnungen

BONN/SALZGITTER dpa | Die deutsche Stahlbranche steht erneut unter dem Verdacht wettbewerbswidriger Preisabsprachen. Das Bundeskartellamt hat deshalb Ende August an drei Tagen hintereinander insgesamt sieben Stahlunternehmen sowie drei Privatwohnungen durchsuchen lassen, bestätigte ein Kartellamtssprecher am Montag. Es gehe um mögliche Preisabsprachen im Bereich Flachstahl. Zuvor hatten die Rheinischen Post und das Manager Magazin über die Durchsuchungen berichtet. Das Bundeskartellamt nennt bis zum Abschluss der Verfahren selbst keine Firmennamen. Die Stahlkonzerne Salzgitter und ArcelorMittal bestätigten aber für ihre Unternehmen die Durchsuchungen. Man habe alle gewünschten Unterlagen zur Verfügung gestellt, erklärte Salzgitter am Montag.

Bei ArcelorMittal hieß es: „Es gab auch bei uns Hausdurchsuchungen. Wir arbeiten vollumfänglich mit den Behörden zusammen.“ An welchen Orten die Durchsuchungen stattgefunden haben, wollte ein Sprecher auf Anfrage nicht sagen.

Ermittelt wird nach unbestätigten Angaben auch gegen Deutschlands größten Stahlkonzern Thyssen-Krupp. Dort soll es aber keine Durchsuchungen gegeben haben. Ein Sprecher des Unternehmens wollte sich dazu nicht äußern.

Deutschlands Stahlunternehmen stehen seit Jahren unter massivem Wettbewerbsdruck durch Überkapazitäten vor allem aus China. Immer wieder geht das Bundeskartellamt vor diesem Hintergrund dem Verdacht illegaler Preisabsprachen nach.

Laut Manager Magazin ermittelt die Behörde aktuell auch gegen die Interessenvertretung der Branche, die Wirtschaftsvereinigung Stahl. Von der Wirtschaftsvereinigung mit Sitz in Düsseldorf war dazu zunächst keine Stellungnahme zu er­halten.

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