heute in bremen: „Aufklärung im Mittelpunkt“
DEBATTE Das „Aktionsbündnis Wachstumswende“ will sich für ein gutes Leben einsetzen
50, ist Mitglied im „Aktionsbündnis Wachstumswende“ und Privatdozent an der Uni Bremen.
taz: Herr Take, wofür will sich Wachstumswende Bremen einsetzen?
Ingo Take: Wir wollen zeigen, dass ein gutes Leben auch unter einem geringeren Ressourcenverbrauch möglich ist. Unser Planet ist derzeit einfach überbelastet.
Wie ist die Idee zum Bündnis entstanden?
Solange gibt es uns noch nicht. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss aus vielen Organisationen und Initiativen, die sich für gerechte und zukunftsfähige Formen des Zusammenlebens und Wirtschaftens engagieren. Die Orientierung an Wachstum und Konsum soll ersetzt werden, um wieder mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben. Bei unserer ersten Aktion auf der diesjährigen Breminale haben wir BesucherInnen gefragt, was sie unter einem guten Leben verstehen.
Aus wem setzt sich das Bündnis zusammen?
Es ist natürlich ein großer Querschnitt durch verschiedene Themenschwerpunkte. Jede der rund zwanzig beteiligten Organisationen schickt ein bis zwei Vertreter, die sich intensiv einbringen. Ich bin als Vertreter des BUND Bremen dabei.
Gibt es ein Vorbild aus anderen Städten?
Es gibt eine nationale Initiative, mit der wir einige Berührungspunkte haben. Wir können daraus unter anderem Experten kontaktieren, die dann als Redner auf unseren Veranstaltungen auftreten.
Betrachten Sie sich als politische Bewegung?
Eine Bewegung sind wir derzeit noch nicht. Wir sehen uns eher als Initiative, die die Bevölkerung zum Nachdenken über ihre konsumorientierte Lebensweise anregen will. Jetzt zu Beginn steht Aufklärung bei uns im Mittelpunkt. Natürlich wären wir froh, wenn durch diese Aufklärungsarbeit in Zukunft eine Bewegung entsteht.
Was planen Sie in den kommenden Monaten für Aktionen?
Anfang nächsten Jahres wollen wir Bremer PolitikerInnen die Ergebnisse unserer Breminale-Aktion vorstellen und mit ihnen darüber diskutieren.
Interview Philipp Nicolay
„Tag des Guten Lebens“ mit Podiumsdiskussion und „Markt der Möglichkeiten“, Kulturzentrum Lagerhaus, Sonntag, 17–22 Uhr
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