Islamfeindliche Straftaten: Vermehrt Übergriffe auf Muslime

Im zweiten Quartal hat die Zahl deutlich zugenommen. Fast immer sind die Täter Rechtsextreme. Nur einer wurde festgenommen. Die Linke ist besorgt.

Ein Wahlplakat der NPD hängt an einem Laternenmast vor einer Moschee in Berlin

Die Straftaten: Hetze gegen Muslime, Drohbriefe und Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen Foto: dpa

OSNABRÜCK epd | Die Zahl gewaltsamer Übergriffe auf Muslime in Deutschland steigt. Im zweiten Quartal 2017 wurden bei islamfeindlichen Straftaten 16 Menschen verletzt. Das waren deutlich mehr als im ersten Vierteljahr mit nur zwei Verletzten, wie die Neue Osnabrücker Zeitung heute berichtet. In fast allen Fällen waren die Täter Rechtsextremisten, einer wurde festgenommen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervorgeht, die der Zeitung vorliegt.

Polizei und Verfassungsschutz erfassten demnach in dem Zeitraum insgesamt 192 islamfeindliche Straftaten auf muslimische Einrichtungen oder Muslime. Damit blieb die Zahl auf etwa gleich hohem Niveau, im ersten Quartal waren es 200 Fälle gewesen. Da die Behörden diese Daten zu „islamfeindlichen Straftaten“ erst seit Jahresbeginn auswerteten, gebe es keine Vergleichszahlen zu 2016, hieß es.

Zu den Straftaten zählen Hetze gegen Muslime oder muslimische Flüchtlinge im Internet, Drohbriefe, Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen oder muslimische Männer auf der Straße, aber auch Sachbeschädigung und Nazi-Schmierereien an Häusern.

Die innenpolitische Expertin der Linken, Ulla Jelpke, sagte: „Entwarnung kann schon deswegen nicht gegeben werden, weil die Zahl islamfeindlicher Straftaten kaum zurückgeht und die Übergriffe auf Muslime immer brutaler werden.“

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