: Leistung lohnt sich nicht mehr
Studie Das deutsche Steuer- und Abgabensystem ist ungerecht. Geringverdienern bleibt weniger Geld von Mehrarbeit als Spitzenverdienern
Die Autoren schlugen als Konsequenz daraus vor, mit Reformen sicherzustellen, dass sich Mehrarbeit und höhere Löhne speziell auch für untere Einkommensgruppen lohnen. Vor allem eine bessere Abstimmung der unterschiedlichen Transfersysteme könnte helfen. „Mehr Arbeit und Lohn müssen sich für die Krankenschwester genauso auszahlen wie für den Unternehmensberater. Dass sich Mehrarbeit lohnt, ist eines der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft“, so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Aart De Geus.
Die Studie untersuchte anhand von Musterhaushalten, welcher Anteil eines zusätzlich verdienten Euros wieder abgegeben werden müsste, etwa wegen Beiträgen zur Sozialversicherung, Einkommensteuern oder durch den Entzug von Sozialleistungen wie Wohngeld oder Kinderzuschlag. Das ist die effektive Grenzbelastung. So bleibe von einem hinzuverdienten Euro in einem Singlehaushalt mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von 17.000 Euro nichts übrig. Bei einem Bruttoeinkommen von 75.000 Euro verbleiben dagegen 56 Cent. Ähnlich sieht es der Studie zufolge bei Ehepaaren mit zwei Kindern und einem Alleinverdiener aus. Bei einem jährlichen Bruttoverdienst von 40.000 Euro bleiben von jedem zusätzlich verdienten Euro nur 56 Cent netto übrig. Ein Haushaltstyp mit einem mehr als doppelt so hohen Einkommen kann von 90.000 Euro insgesamt 66 Cent behalten.
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