: Bei den Grünen – für Europa und die Umwelt
Louisa Wiethold, 23, studiert Finanzmanagement in Eberswalde und hat die nachhaltige Kleiderlinie antoniovaldez gegründet.
„Mit dem Brexit hat alles angefangen. Ich konnte überhaupt nicht fassen, dass Großbritannien nicht mehr in der EU sein sollte! Bevor Europa auseinanderbricht, will ich sagen können, dass ich getan habe, was in meiner Macht stand.
Ich muss aber leider zugeben, dass meine Kapazitäten momentan begrenzt sind. Ich bin zwar im Februar bei den Grünen eingetreten, aber ich studiere, gebe Tutorien an der Uni, habe drei Patenschaften für Flüchtlinge und mich vor drei Monaten mit meiner Kleiderlinie für nachhaltige Mode selbstständig gemacht. Da bleibt für aktive Politik nicht so viel Zeit.
Trotzdem stehe ich seitdem viel mehr zu meinen Werten. Ich trage in die Welt, welche Überzeugungen ich habe, dass ich finde, dass jetzt die Zeit ist, sich zu einem vereinten Europa zu bekennen und die Wirtschaft so umzustrukturieren, dass der Planet eine Chance hat, weiterzubestehen.
Mir gefällt auch die Kommunikation innerhalb der Partei. Der Umgang miteinander ist locker, die Hierarchien sind flach, es gibt ein offenes Miteinander. Total oft gibt es Einladungen zu Veranstaltungen, an denen ich in Zukunft bestimmt auch öfter teilnehmen werde. Und bevor Entscheidungen getroffen werden, werden die Mitglieder gefragt und aktiv einbezogen.
Meine Großmutter war gar nicht begeistert, dass ich jetzt bei den Grünen bin. Sie ist 90 und alteingesessenes CDU-Mitglied. Wir sprechen seitdem aber auch mehr miteinander über Politik. Wo wir uns einig sind: Merkel ist toll. Aber danach hört es bei mir auch auf mit der CDU.“
Protokoll: Patricia Hecht
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen