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Einblick(687)

Alby Álamo und María León, Künstler*innen

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

A/M: Im Sommerloch ist in der Berliner Kunstszene nicht viel los. Alle sind im Urlaub – außer uns. Aber vor Kurzem haben wir die documenta in Athen besucht. Unserer Meinung nach war die Bewegung des Standortes von Kassel in die Hauptstadt Griechenlands das interessanteste Kunstwerk der documenta 14. Diese kuratorische Geste zeigt ganz klar die inneren Widersprüche unserer aktuellen Gesellschaft.

Welches Konzert oder welchen Klub könnt ihr empfehlen?

„Zum Löwenherz“, eine Eckkneipe ohne Hipster, die gegenüber unserer Wohnung im Wedding liegt. Dort kann man billiges Bier trinken, geile Achtziger-Hits hören, sich mit unterschiedlichen Nachbarn unterhalten und sogar singen. Am Ende des Monats gibt es immer eine Karaokeparty!

Welche Zeitung/welches Magazin und welches Buch begleitet euch durch den Alltag?

Das philosophische Denken von Tiqqun hat uns stark beeinflusst, insbesondere das Buch „Grundbausteine einer Theorie des Jungen-Mädchens“. Uns interessiert der Begriff des Jungen-Mädchens nicht nur als politisches Dispositiv, sondern auch alsSehmaschine. Außerdem lesen wir gerade feministische Theorie, vor allem Bücher der Philosophin Celia Amorós. Sie ist eine der einfluss­reichsten Feministinnen des Gleichheitsdiskurses in Spanien.

Was ist euer nächstes Projekt?

Wir bereiten schon die nächste Ausstellung vor, die sich um Wellness-Kultur dreht. Sie wird im Herbst stattfinden. Aber für unser spannendstes gemeinsames Projekt muss man noch bis zum nächsten Jahr warten. Dann werden wir mit Urlaub Projects richtig in den Urlaub fahren. Wir planen eine Gruppenausstellung in einer Berghütte auf dem Teide, einem Vulkan auf der kanarischen Insel Teneriffa, der auch der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet ist.

Zur Person

Alby Álamo (*1977 Las Palmas de Gran Canaria)und María León (*1984, Mérida, Spanien)sind zwei spanische Künstler, die das Projekt Urlaub Projects leiten. Das Konzept: Sie kuratieren in ihrem Weddinger Atelier Ausstellungen mit lokalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern, während sie beide selbst „Urlaub“ von ihrer eigenen künstlerischen Praxis machen. Weitere Infos unter: www.urlaubprojects.com

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht euch am meisten Freude?

Morgens Kaffee trinken. (Alby) Feierabendbier! (María)

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