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Druck Wie gehen deutsche Textilunternehmer, die in der Türkei produzieren, mit der politischen Lage dort um?Vorsicht, Hoffnung, Portugal

Die eine Hand näht, die andere trennt auf Illustration: Pinar Ergun

von Elisabeth Kimmerle

Ende Juli tauchte in der Türkei eine Liste mit deutschen Unternehmen auf, die der Terrorunterstützung verdächtigt werden. Das Auswärtige Amt verschärfte die Reisewarnungen für die Türkei, und Außenminister Sigmar Gabriel riet deutschen Unternehmen davon ab, dort zu investieren.

Die türkische Regierung reagierte empört über die angekündigte Neuausrichtung der deutschen Türkeipolitik, zog die Liste zurück und sicherte deutschen Investoren Schutz zu. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries sah die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen auf einem „Tiefpunkt“ angelangt.

Wie wirkt sich die angespannte Lage zwischen Deutschland und der Türkei auf die Handelsbeziehungen aus?

Die taz.am wochenende hat bei nachhaltigen Textilunternehmen, die in der Türkei produzieren, nachgefragt.

Die Textilbranche ist der wichtigste Industriesektor des Landes, die Türkei ist eines der Länder, die am meisten Biobaumwolle produzieren. Deutsche Unternehmen, die nachhaltige Mode produzieren, sind besonders verwurzelt in der Region, es dauert Jahre, die nötigen Beziehungen aufzubauen.

Wie gehen sie mit den Entwicklungen in der Türkei um? Was bedeutet das für die Produktion? Wollen sie die Produktion in ein anderes Land verlagern oder jetzt erst recht bleiben, um ihre Partner vor Ort zu unterstützen?

Manche Unternehmen haben Angst, ihren Produktionspartnern zu schaden und wollen die Lage deshalb nicht kommentieren.

Diejenigen, die sprechen, wägen ihre Worte genau ab.

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