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Boulevard der BestenMareike Barmeyer

Foto: Paul Toetzke

Sie ist schon lange der taz angehörig: 2008, recht vom Fleck weg (Praktikantin) angeheuert (für den taz-Kongress zum 30. Geburtstag dieser Zeitung): Mareike Barmeyer war von der ersten Minute ein Glücksgriff für das Haus, denn sie erwies sich nicht nur thematisch als Allrounderin, sondern ebenso als Kommunikatorin, Friedensstifterin in heiklen Situationen sowie – nicht zu unterschätzen – als Güteinstanz selbst für die sehr jungen Kol­le­g*innen, denen der taz-Kosmos zunächst vorkommen muss wie eine Mixtur aus filziger Knäuligkeit und nur gering verhüllter Daueraufgeregtheit.

Das hat mit einer wichtigen Tugend zu tun: Sie pflegt gut zuzuhören, hat aber stets das allerletzte Wort, was andererseits alle verzweifeln lässt, die dieses für sich beanspruchen. 1973 wurde sie in München geboren, verbrachte ihre jungerwachsene Lebenszeit in Großbritannien, Toronto und New York City, promovierte in Soziologie mit einer Arbeit über das Verhalten des Studiopublikums einer englischen Talkshow. Mit anderen Worten: Sie ist eine Künstlerin der Dechiffrierung kommunikativer Sackgassen – die sie insofern dann, einmal die Lage erkannt, zu öffnen weiß.

Sie gehört seit vielen Jahren zur taz.lab-Crew und dieses Jahr zum taz.meinland-Team. Betreute Zeitungsseiten, bereitete das taz.bonsai.lab im taz-Haus am 29. April vor, organisierte das hippieske taz.sommerfest in Grimma und weiß sich der sattelfesten Freundschaft mit Tobias Burdukat, taz Panter-Preisträger des Vorjahrs wegen seines Antinaziengagements an der Mulde, sicher. Barmeyer spricht das schönste Bayerisch, das sich denken lässt – was sie auch nach vierzehn Jahren in Berlin nicht eingebüßt hat. Als Mutter zweier Kinder und Lebensgefährtin eines Lehrers endet heute ihr diesjähriges Engagement, aber – zum taz.lab 2018 kommt sie wieder.

Übrigens: Von Herzen ist sie Angehörige der Comedy-Formation Rakete 2000, tingelt mit der in der Tat lustigen Revue durch Berliner Clubs und sonstige, ist von freundlichstem Wesen und wird von allen im taz.meinland-Team stark gemocht. Mindestens. Wir vermissen ihr Dasein an so vielen Tagen in der Arbeitswoche schon jetzt. Möge sie es auf Sizilien, ihrem Familienurlaubsdomizil, gut haben.

Hoch die Tassen auf eine superprima Kollegin!

Jan Feddersen

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