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Einblick(682)

Nico Ihlein, Künstler

Foto: Nico Ihlein

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

NI: Das war eine Kostüm- und Gewandausstellung im DHM. Ich fand ein paar sehr schöne und besondere Ausstellungsstücke. Belle-Époque-Mode interessiert mich besonders, und es war aufregend, diese Art von Kleidung in echt zu sehen.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Ich gehe mit Freunden in Clubs, die wissen dann, wohin, war mal bei DjPaypal das fand ich gut, aber letztendlich ist die Frage nicht zu beantworten. Ich tanze sehr gern, schlafe aber auch sehr gern. Meine Lieblingsbar ist die Alibi Bar im Wedding. Das letzte Konzert war von Konrad Sprenger und Phillip Sollmann. Die beiden habe eine Orgel gebaut, transient/ offen/ klein angelegt. So war auch das Konzert.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Guardian online, Arts & Letters Daily, im Wartezimmer Spiegel, Stern, Geo und Gala, ich selbst habe keine Magazine bei mir zu Hause. Wenn ich die Ressourcen hätte, würde ich mir italienische Vogues aus den 70ern und 80ern kaufen, in Hamburg kann man sich die in der Bibliothek ausleihen. Ich bin begeistert von Bibliotheken und Archiven. Das Domus der 60er bis 80er kann man in der Stabi ausleihen. Ich lese im Moment „HHhH“ von Laurent Binet, meine Familie hat unergründbare Verbindungen in die Tschechoslowakei, davor „All the pretty horses“. Mein Lieblingsbuch ist „Vanity Fair“ von William M. Thackeray, das Buch der Snobs kommt noch, irgendwann. Alles Nächstes werde ich über Mesmerismus, animal magnetism, lesen und versuchen, das in Beziehung zu anderen Energietheorien zu setzen.

Was ist dein nächstes Projekt?

Assistenz beenden, Gefäße bzw. Vasen machen, meinen Keller wieder auffüllen, eine Werkstatt 50 Kilometer vor Berlin mit aufbauen und mal in den Urlaub fahren.

Zur Person

Nico Ihleinist 1972 in Neckars­ulm, Baden-Württemberg geboren. Seit 1992 lebt und arbeitet der Künstler in Berlin. Zuletzt nahm er an den Gruppenausstellungen „Authentizität“ in der Halle für Kunst Lüneburg, „Gefäße“ in der Galerie Cruise&Callas Berlin und „1.—3. Person singular / plural“ im Kunstverein Leipzig teil. Aktuell ist seine Einzelausstellung „Zeit mit Sarajevo“ in der Galerie Schiefe Zaehne zu sehen (siehe oben).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Ein Morgen mit Sonne, frei bis 10 Uhr, die Menschen in Berlin.

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