Unterm Strich
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Am Montagabend hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) gemeinsam mit den Mitwirkenden des runden Tisches „Frauen in Kultur und Medien“ im Bundeskanzleramt einen Maßnahmenkatalog für mehr Geschlechtergerechtigkeit vorgestellt. „Eine Chancenoffensive für Frauen in Kultur und Medien“ sollte es werden, vier Mal hatte der Runde Tisch seit letztem Sommer mit 37 leitenden VertreterInnen getagt. Unter anderem nahmen Schauspielerin Maria Furtwängler, Moderatorin Bettina Böttinger, Filmemacher Volker Schlöndorff, Intendant Ulrich Khuon an der Diskussion teil. Eine gleichnamige Studie hatte zuvor belegt, dass Frauen in der Kultur- und Medienbranche schlechter gestellt sind als ihre männlichen Kollegen. Zu einer Quote konnten sich die TeilnehmerInnen des runden Tisches dennoch nicht durchringen. Um Aufstiegschancen von Frauen zu fördern, mehr Mitspracherecht in Gremien und Jurys, faire Bezahlung und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen wurden folgende Maßnahmen beschlossen: Die Einrichtung einer Beratungsstelle „Frauen in Kultur und Medien“ beim Deutschen Kulturrat, die eine „solide Datenbasis als Grundlage für politische Entscheidungen pflegt“. Das Büro wird ein Mentoringprogramm für Künstlerinnen und Kreative auflegen, bei dem diese „vom Erfahrungsschatz etablierter Berufskolleginnen und -kollegen profitieren können“.

Mit einem blattgoldverzierten Ziegelstein vollendete der Künstler Boran Burchhardt gestern in Hamburg sein umstrittenes Projekt „Veddel vergolden“. Vor einem Monat hatte er damit begonnen, auf eine 300 Quadratmeter große Hauswand im Arbeiterviertel Veddel hauchdünnes Blattgold aufzutragen. Das Werk im öffentlichen Raum soll laut Künstler Aufmerksamkeit auf soziale Brennpunkte lenken und wurde von der Hamburger Kulturbehörde mit 85.000 Euro unterstützt. Vorausgegangen waren der Aktion Proteste: Sabine Glawe vom Bund der Steuerzahler Hamburg bezeichnete sie als „weiteres beschämendes Kapitel von Steuergeldverschwendung“, SPD-Politiker Klaus Lübke und die Grünen kritisierten die Aktion als „überflüssig“ und Unbekannte bewarfen die Hausfassade vergangenen Monat mit Farbbeuteln.