: Neu im Kino
Als der portugiesische Regisseur João Pedro Rodrigues im Jahr 2000 sein Spielfilmdebüt „O Fantasma“ präsentierte, irritierte, was man da auf der Leinwand gesehen hatte. Die Geschichte des jungen und attraktiven Mannes, der in Lissabon nachts als Müllmann arbeitete und ein immer sonderbareres Leben annahm – eine langsame und perverse Transformation eines Mannes, dessen menschliche und sexuelle Identität nicht greifbar oder zuordenbar schien. Wenn die zwei in vielerlei Hinsicht unglaublichen Filmstunden von „Der Ornithologe“, dem neuesten Film von Rodrigues, vorbei sind, scheint die Verwunderung um ein Hundertfaches potenziert. Auch hier haben wir es mit einem jungen, schönen Mann zu tun, dessen Isolation dieses Mal aber in der Einsamkeit der Natur und des Berufs Fernandos als Ornithologe begründet liegt. Die Kamera zeigt ihn immer wieder in seiner Einsamkeit, aber auch in einem unheimlichen Umfeld, Pilgerinnen erweisen sich als Rächerinnen und christliche Figuren tauchen auf. Es ist ein Film, dessen surrealer und oft absurd-komischer Kosmos nicht durch Erklärungen zerstört werden sollte.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen