„Wir sind dann erst 50“

DISKUSSION SchülerInnen befragen Politik, Wirtschaft und Globalisierungskritiker zum Klimawandel

■ besucht die 10. Klasse der Gesamtschule MitteFoto: Privat

taz: Herr Hofmann, wie hat sich Ihre Klasse auf Umweltsenator Reinhard Loske, Martha Pohl von der Handelskammer und Alexis Passadakis von Attac vorbereitet?

Marvin Hofmann: Wir haben in einer Projektwoche mit Umweltpädagogen vier kurze Spielfilme erarbeitet, die Themen wie die Erderwärmung oder Umweltschutz aufgreifen. Die werden wir zeigen. Zwei Klassenkameraden und Ich sitzen stellvertretend für unsere Klasse auf dem Podium. Die Fragen, die wir stellen werden, haben wir aber alle gemeinsam vorbereitet.

Es wird spontan geantwortet?

Das war geplant. Die Fragen wurden aber doch weitergegeben. Das finden wir natürlich schade.

Und was brennt Ihnen unter den Nägeln?

Uns interessiert, wie die Welt in 50 Jahren aussieht, ob die Deiche in Bremen überspült werden – und was Politik und Wirtschaft gegen den Klimawandel tun. Wir wollen auch wissen, was Attac fordert. Und die Erwachsenen sollen sagen, wie sie ihrer Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen gerecht werden wollen.

Die tun zu wenig?

Viele achten zu wenig auf ihren Energieverbrauch. Wir werden in Deutschland so bald nur wenige Auswirkungen des Klimawandels bemerken. Da denken viele, sie sind 80, bis das aktuell ist. Wir sind dann aber erst 50.

Sprechen Jugendliche untereinander darüber?

Immer mal wieder, wenn es konkrete Anlässe gibt. Wir diskutieren das aber nicht Tag und Nacht. In der Schule haben wir das bei der Projektwoche zum ersten Mal besprochen. Mir selbst begegnet das Thema öfter – mein Vater ist Biologe. INTERVIEW: AG

19 Uhr, Ansgaritorsaal, Eingang Wegesende 23