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Fahrt an die Felswand

Tour de France Nach einer Sturzserie wird über die Streckenwahl diskutiert

BERLIN taz/dpa | Seit Sonntag wird bei der Tour de France vor allem über die Sicherheit der Radprofis diskutiert. Auf der Königsetappe mit drei Anstiegen und insgesamt 4.800 zu bewältigenden Höhenmetern kam es bei den Abfahrten zu zahlreichen Stürzen. Fünf Fahrer mussten deshalb die Tour vorzeitig beenden. Am schlimmsten betroffen war der Australier Richie Porte, der bei einer Geschwindigkeit von 72,5 Stundenkilometern auf nasser Straße ins Rutschen kam und letztlich gegen eine Felswand prallte. Er zog sich einen Becken- und Schlüsselbeinbruch zu.

Der 32-Jährige hatte im Gesamtklassement auf Rang fünf mit 39 Sekunden Rückstand hinter dem Führenden Chris Froome gelegen. Der irische Radprofi Daniel Martin, der Richie Porte nicht mehr ausweichen konnte und ebenfalls stürzte, erklärte lakonisch: „Es war sehr rutschig, und ich denke, die Veranstalter haben bekommen, was sie wollten.“ Auch nach Ansicht des deutschen Zeitfahr-Weltmeisters To­ny Martin hatten die Stürze vor allem mit der Streckenauswahl der Veranstalter zu tun. Er kritisierte diese am Montag, an dem die Tour pausierte: „Wenn die Organisatoren ein bisschen an die Gesundheit der Fahrer denken würden, dann könnte man sich solche Abfahrten sparen.“

Der deutsche Straßenradmeister Marcus Burghardt dagegen nahm die Veranstalter in Schutz: „Ich denke eher, dass Richie da einen Fehler gemacht hat.“ Unfälle seien Teil des Radsports. „Das gehört leider dazu. Wenn du den Berg hochfährst, musst du ihn irgendwo wieder runterfahren.“

Nach der Bergetappe ist nun der Italiener Fabio Aru mit 18 Sekunden Rückstand der größte Rivale des britischen Spitzenreiters Chris Froome.

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