: KINDER
KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen
Wenn die Sonne erbarmungslos vom Himmel brennt (was sie an diesem Wochenende ganz bestimmt tut), ist es im Wald besonders schön. Deshalb gehen wir am Sonntag um 14 Uhr 30„Einfach mal im Wald spielen“. Und zwar in Spandau. Klar, könnte man auch auf eigene Faust losziehen, aber es gibt jede Menge spaßige Spiele, die im Verbund mehr krachen. Dass sie Kinder auch auf kreative Lösungswege bringen, ihre Geschicklichkeit herausfordern und ganz nebenbei den Teamgeist schärfen: geschenkt! (Anmeldung: 3 36 30 55, Familie: 10 €, Erwachsene: 5 €, Kind: 2,50 €).
Aus Piraten-Büchern wissen wir: Der Speiseplan von Piraten auf hoher See war nicht beglückend. Zwieback mit Maden und fauliges Wasser, mit Glück gab‘s eine Milch spendende Ziege. Obst oder Gemüse: Fehlanzeige. Da wundert’s nicht, dass Piraten mal der Magen grummelte. „Was macht ein Pirat mit Bauchweh?“ Diese Frage wird Kindern ab fünf Jahren am Sonntag im Botanischen Garten bei einer einstündigen Führung beantwortet. Vielleicht eine Tinktur aus Schimmelkulturen? Gepökelte Maden? (Anmeldung erbeten: 34 4 41 57, 3 € plus erm. Garteneintritt, Treffpunkt: Eingang Marie-Luise-Platz).
Neben dem Fliegen ist mit Tieren sprechen zu können, ein alter wie großer Traum der Menschheit – gerade von Kindern. Liliane Susewind kann es und erfüllt damit Jungen und Mädchen ab sechs Jahren diesen Wunsch. Zusammen mit ihrer Etepetete-Katze Frau von Schmidt und ihrem rabaukig-prolligen Hund Bonsai, immer mithilfe der gut durchdachten Ideen ihres Freundes Jasaja, bewahrt Liliane Eulen vor nicht artgerechter Haltung, vermittelt der Zoodirektorin, dass sich Tigerin und Löwe verliebt haben, oder rettet von Lawinen verschüttete Rehe. In „Schwarze Kater bringen Glück“ lässt Autorin Tanya Stewnersie erstmals einen Menschen retten, natürlich über den Umweg, einer Katze helfen zu wollen. Der streunende Kater Mino lenkt Liliane und Co zu Katze Murmelchen, die angeblich hungert. Das tut sie nicht, aber Murmelchens altersschwaches Frauchen braucht dringend Hilfe. Und so nehmen die Dinge kindgerecht ihren guten Lauf. Nebenher erlöst Liliane Mino auch noch von seinem Minderwertigkeitskomplex. Catherine Stoyan gibt allen Figuren eine prägnante Stimme, Mino berlinert herrlich, Frau von Schmidt näselt pikfein und Bonsai darf sich in rüpeligem Ton über die „Schnurrtrulla“ auslassen. Nur bei der alten Frau ging Stoyan etwas die Kräuterhexe durch. Ein schönes Plus gegenüber der Buchversion ist der catchy Liliane-Song, der zu Ausdruckstänzen animiert (Ungekürzte Lesung mit Musik, 1 CD, 55 Min., argon Verlag, 9,95 €).
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