piwik no script img

KINDER

KinderSylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Will man als Erziehungsberechtigte dem Kind einen lebenspraktischen Tipp geben – etwa: Treppe runtergehen mit Inlinern geht am Besten, wenn du die Füße schräg hältst –, wird das gern motzend ignoriert: „Ich muss das doch selbst ausprobieren.“ Kommen die Tipps aber nicht von den Eltern, sondern von weniger vertrauten Personen, dann werden sie interessiert zur Kenntnis genommen. Das FEZ in der Wuhlheide trägt dieser Tatsache während der Ferien Rechnung. Kinder ab sechs Jahren können an Pfingsten ab 12 Uhr und während der Woche ab 10 Uhr im „Ach so geht das“-Camp „77 Dinge, die man unbedingt können sollte“ einüben. In der Fahrradwerkstatt werden Reifen gewechselt und geflickt, Knöpfe angenäht, Tapeten an die Wände gebracht, Löcher gebohrt, Hausarbeit verrichtet, Erste Hilfe leisten und mit Stäbchen essen erlernt, am Lagerfeuer gekocht und in der heimischen Küche die Zubereitung einfacher Speisen vermittelt, und dazu noch gespielt. Die Erwachsenen dürfen zum Glück auch mitmachen, denn einen Blog einrichten oder Heilkräuter bestimmen und anwenden zu können ist ja irgendwie auch Lebenspraktik für Fortgeschrittene (fez-berlin.de, Ferienticket 20 €, Einzelticket 5 €).

Den Fragen, was ein Objekt zum Ausstellungsobjekt macht, wer darüber entscheidet und auf welche Art und Weise es dann ausgestellt wird und zu welchem Zweck, wird in der Dauerausstellung „[Probe] Räume“ des Märkischen Museums auf den Grund gegangen. Zudem können alle Besucher anhand der Themen Berlin im Mittelalter und Berliner Stadtalltag um 1900 vergangene Lebenswirklichkeiten „probieren“. Und sie können selbst eine kleine Ausstellung im Miniaturformat konzipieren, die dann für kurze Zeit in den Proberäumen zu sehen sein wird (www.stadtmuseum.de, Eintritt Museum bis 18 Jahre frei, Erwachsene 6 €, erm. 4 €).

Das im Märkischen Museum angeeignete theoretische Wissen übers Mittelalter wird dann im Museumsdorf Düppel vertieft. Dort steigt über Pfingsten täglich ab 10 Uhr das „Familienwochenende Ritterfest“, das in diesem Jahr eine Zeitreise durch das gesamte Mittelalter macht. Living-History-Gruppen re-enacten frühmittelalterliche Alltags- und Kampfkultur, die „Brandenburgunder“ erwecken das Hochmittelalter zum entbehrungsreichen Leben und auch das Spätmittelalter, in dem die Plattenrüstung entstand, kommt nicht zu kurz. Dazu lässt ein Falkenflüsterer seine Vögel täglich um 12 Uhr und um 15 Uhr über dem Dorfplatz kreisen und in der Wanderschmiede dürfen sich Kinder – lebenspraktisch! – im Schmieden üben (www.dueppel.de, Eintritt 5 €, bis 18 Jahre frei).

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen