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Schon wirklich ganz bald gilt: Bahn frei!

Schiene Deutsche Bahn plant Rekordinvestitionen. Das geht auch zulasten der Konkurrenz

BERLIN dpa | Verspätungen, Streckensperrungen, Ersatzverkehr: Die Bauoffensive der Deutschen Bahn bringt die Konkurrenten auf die Palme. Mehrere private Bahnanbieter dringen auf Schadenersatz. Die Bundesnetzagentur prüft, ob der Bundeskonzern durch die Bauplanung den Zugang zum Netz hemmt.

Die Deutsche Bahn investiert in diesem Jahr die Rekordsumme von 7,5 Milliarden Euro in das Schienennetz – mit neuen Gleisen, Weichen und Signalen. 200 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. In Spitzenzeiten soll es 850 Baustellen pro Tag geben.„Mehrere Unternehmen sagen: Weil ihr eure Baustellen nicht im Griff habt, haben wir über den Baustellenfahrplan hinaus Verspätungen“, berichtete Matthias Stoffregen, Geschäftsführer des Bahnkonkurrenten-Verbands Mo­fair. „Die Auswirkungen auf den Personen- und Güterverkehr sind schon jetzt immens.“ Das führe dazu, dass Strafzahlungen an die Auftraggeber fällig werden: die Besteller-Organisationen der Länder.

Diese bilden die Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr. Sie sieht die Ursache in der Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund. Durch sie sei DB Netz gehalten, möglichst wirtschaftlich zu bauen, erklärte Hauptgeschäftsführer Frank Zerban. Das gehe am besten mit Totalsperrungen. „Es hat aber den Nachteil, dass dann die Fahrgäste teilweise wochenlang Schienenersatzverkehr nutzen müssen, der meist deutlich längere Fahrzeiten mit sich bringt.“

Die Bahn stellt sich der Herausforderung. „Es gilt, möglichst effizient zu bauen und zugleich den Eisenbahnverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen“, erklärte ein Sprecher. Einen Verdacht wies er entschieden zurück: „Der Vorwurf, dass wir so planen, dass es vor allem Dritte trifft, ist falsch.“

Verbesserungsmöglichkeiten bespricht die Bahn mit allen Beteiligten bis zum Jahresende an einem runden Tisch. Die Auswirkungen auf die Fahrgäste sollen so weit wie möglich verringert werden. Klar sei aber auch: „Am Ende kann es nur ein Kompromiss sein. Es wird nicht ohne Beeinträchtigungen gehen.“

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