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Kein Staat, eine Verbrecherorganisation!

betr.: „Geschlossen gegen den IS“, taz vom 25. 5. 17

Liebe taz, die westlichen Medien und die Öffentlichkeit können etwas tun, was schon lange überfällig ist: Nicht mehr den Begriff „IS“ unkommentiert wiedergeben. Der „IS“ ist weder islamisch noch ein Staat. Er ist eine Verbrecherorganisation, sonst nichts. Die ständig wiederholte Nennung des Begriffes erzeugt bei unbedarften LeserInnen immer wieder die Assoziation mit dem „Islam“ und ein Gefühl, von Muslimen bedroht zu werden, was die bekannte Islamfeindlichkeit immer weiter verstärkt. Eine andere Möglichkeit wäre die Übernahme der Bezeichnung „Daesh“ aus dem arabischen Sprachraum, die eine passende pejorative Bedeutung hat. Gerade von der taz, die sonst so viel Wert auf politisch korrekte Sprachwahl legt, erwarte ich hier den ersten Schritt. Und dazu einen Appell an andere Medien und vor allem an Politiker und TV-Moderatoren. MARGIT BÖHM, Greifenberg

Wahre Terroristen

betr.: „Geschlossen gegen den IS“, taz vom 25. 5. 17

Dem Terror keine Macht geben – rufen wir trotzig. Jedem Anschlag folgt ein schon bekanntes, stereotypes Szenario des Entsetzens, Empörens und Trauerns. Darauf folgt der Ruf nach mehr Sicherheit. Es folgen die Versicherungen, den Terror in der Welt bekämpfen und besiegen zu wollen. Wo ist ein Funken Verstand und Vernunft, die „Erfolge“ dabei real zu beurteilen? Wer und was gibt dem Terror seit Beginn der neuen befreienden, befriedenden und Menschenrechte verteidigenden Kriege und Missionen täglich neuen Zündstoff und führt den Terroristengruppen die Täter, die armen Teufel zu, die zu Anschlägen bereit sind, weil ihre Lebensperspektiven sie dazu treiben? Wie viel Heuchelei und Zynismus gehört dazu, vor dem Hintergrund solchen eigenen Tuns mit verheerenden Folgen, vor dem Hintergrund inszenierter emotionalisierter Trauer und Bestürzung, mit viel Zustimmung der Bevölkerung zu mehr und mehr staatlicher Gewalt, Polizei, Aufrüstung, Bewaffnung, Einsatz des Militärs, Hass, Hetze gegen Flüchtlinge deren brutalste Abschiebung zu betreiben, Lagerunterbringung zu praktizieren und all das als Thema der Sicherheit für unsere Bürger auszugeben? Mit einem Schlag wird die seit Jahrzehnten bewährte Waffe „Menschenrechte“ abgeräumt und an deren Stelle Krieg, Gewalt, Hass, Vertreibung von Millionen gesetzt. Keine Erfahrungen der Geschichte, keine verheerenden Weltkriege mit Millio­nen von Toten, keine täglich neuen Opfer solcher Politik halten es auf, dass wir uns über kurz oder lang in einer Demokratie wiederfinden, die sich von Militärdiktaturen nicht unterscheiden wird, aber immer noch im Glauben lebt, den Terror in aller Welt besiegen zu können, den sie selbst immer neu sät. Wem fällt einmal ein, danach zu rufen, den Mächtigen der Welt, den wahren Terroristen, die Macht zu nehmen? ROLAND WINKLER, Aue

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