Neu im Kino

„Nocturama“ Foto: Real Fiction

Die Uhr zeigt 14.07 Uhr, ein Verweis auf ein revolutionäres Datum. Alles erweckt den Anschein einer genau getakteten Operation, die im doppelten Sinne im Untergrund verläuft, dem räumlichen der Pariser Metro, sowie unter der Schwelle der öffentlichen Wahrnehmung. Es entsteht der Eindruck der Simultanität. Irgendwann kommen zu den Bewegungen durch die Tunnelschächte, in denen sich die Jugendlichen orientieren, Objekte hinzu, die an strategischen Orten hinterlegt werden. Beinahe eine Stunde von Bertrand Bonellos Film „Nocturama“ vergeht mit diesen Abfolgen. Die Gesichter dieser radikalisierten „Benetton-Familie“ sind jung, schön und seltsam unspezifisch und unlesbar. Auf viel mehr als ein diffuses Unbehagen mit dem Status quo, auf ein allgemeines Gefühl des Unbehaustseins in einer wirtschaftsliberal verformten Demokratie lassen sie sich nicht einschränken. Wenn es in der Mitte des Films schließlich knallt, dann an gleich mehreren symbolischen Fronten: beim Innenministerium, vor der Börse, an einem Bankengebäude in La Defense, und auch die Statue von Jeanne d’Arc steht in Flammen. In 5 Kinos