piwik no script img

POLITIK

Politik Jörg Sundermeier

sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am heutigen Donnerstag sind alle Aktivistinnen in das Café Fincan (Altenbraker Straße 26, 19 Uhr) geladen, dort hat das Wandercafé Störenfrida Quartier genommen, welches zu einem Vortrag über die Rote Zora bittet. Katharina Karcher wird in die Geschichte jener militanten Frauenbewegung einführen, die sich tatsächlich nach einer Kinderbuchfigur benannte, aber keinesfalls kindisch vorging – im Gegenteil. Und die von der Polizei gejagt wurde. Aber Karcher geht es um mehr. Sie will auch aufzeigen, wie kontrovers die Aktionen der Gruppe in der Frauenbewegung in den 1970er und 1980er Jahren diskutiert wurden – und warum sie in der Literatur über die deutsche Frauenbewegung bisher kaum mehr als eine Fußnote ist. Das nennt man eine gute Erinnerungsarbeit!

Bereits am Freitagmorgen sind die „großen Lügen in der Migrations- und Flüchtlingsdebatte“ Thema im KuBiZ (Bernkasteler Straße 78, 9.30 Uhr) – ein Tagesseminar beginnt in aller Herrgottsfrühe, in dem vornehmlich jene falsche Behauptungen, Verkürzungen und Verzerrungen aufgelistet und untersucht werden, die regelmäßig Stereotype über die sogenannten Ausländer bedienen. Wir alle kennen diese und hören sie tagtäglich: „Das sind doch alles nur Wirtschaftsflüchtlinge“ und „Balkanländer sind sichere Herkunftsländer“ oder „Der deutsche Staat sorgt besser für die Flüchtlinge als für uns“ und „Wir können doch nicht die ganze Welt bei uns aufnehmen“. Kurzum also alles das, was Gabriel, de Maizière und natürlich auch AfD-Spinner und die NPD-Hools so von sich geben. Im Seminar soll es nun darum gehen, wie man diese Klischees argumentativ entkräftet (ob die Nazis allerdings offen für Argumente sind, soll hier nur sanft bezweifelt werden).

Der Samstag ist, so hat man im Bandito Rosso (Lottumstraße 10, 20 Uhr) außerordentlich beglückt festgestellt, der Internationale Anti-Diät-Tag. Dementsprechend wird dort geschlemmt und getrunken, was Buffet, Tresen und der persönliche Appetit hergeben, die Küche ist vegan oder vegetarisch und garantiert dickmachend. Hinzu kommt, denn gefeiert wird bei Linken nicht ohne Theorie, ein Vortrag über den Begriff „Lookism“, also darüber, warum es niemanden etwas angeht, wie man aussieht. Gut das.

Der Montag schließlich gehört einmal mehr dem „Soli vom Fass“-Tresen in der Möbel Olfe (Reichenberger Straße 177, 19 Uhr). Hier wird für einen guten Zweck getrunken – und aller Erlös diesmal für Bleiberechtskosten von Flüchtlingen gespendet. Die Gruppe Corasol – Contre le racisme – Show Solidarity wird sich vorstellen, anschließend wird getanzt – und weiter für die gute Sache gezecht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen