Einblick(670)

Zora Mann, Künstlerin

Foto: Isabell Schulte VG Bild

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

ZM: In der Ausstellung „Visionäre der Moderne“ in der Berlinischen Galerie habe ich die Zeichnungen des ­Architekten Paul Goesch entdeckt. Ich kannte seine Arbeiten nicht und war begeistert von der Erfindungskraft und Farbigkeit. Seine Arbeiten haben etwas Kindliches und Halluzinatorisches, das mich sehr anspricht.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Ich bin schon sehr lange nicht mehr in einem Klub gewesen, aber ich liebe es zu tanzen, und wenn es passiert, ist es eine der kathartischsten Aktivitäten, die ich kenne. Auf das Konzert von Bohren und der Club of Gore freue ich mich, denn deren Musik zieht die Zeit in der Länge.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Letztes Jahr haben mein Freund Øyvind Renberg und ich die Bücher von Jonathan Franzen ein­ander vorgelesen. Diese Bücher sind perfekt zum Vorlesen. Spannend und erzählerisch. Auch haben mich die Bücher von Orhan Pamuk begleitet, besonders „Schnee“. Dieses Buch ist sehr aktuell, setzt sich auf spielerische Art mit der Ost-West-­Problematik auseinander und hat viele erzählerische Ebenen: Es ist politisch, aber es geht auch um eine Liebesgeschichte, enthält Gedichte und ein Theaterstück.

Was ist dein nächstes Projekt?

Ich bereite die Art Basel vor und habe eine kleine Ausstellung im dem Raum 45cmb in der Kunsthalle Baden-Baden im Mai.

Zur Person

Zora Mann wurde 1979 in Amersham, Großbritannien geboren. Sie studierte an der École Internationale d‘Art et de Recherche „Villa Arson”, Nizza. Zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen in Deutschland und Frankreich. In Berlin wird sie von der Galerie ChertLüdde vertreten. Momentan sind Arbeiten Zora Manns in einer Gruppenausstellung im Haus am Lützowplatz (Studiogalerie) zu sehen (siehe oben).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Ich mag die Morgenstunden am Wochenende, wenn die Zeit vor mir liegt, ich langsam in den Tag hineingehen und ein bisschen träumen kann.