Flüchtlingslager in Nordfrankreich: Flammen nach Unruhen
Nach Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen ist im Camp in Grande-Synthe ein Großbrand entfacht. 1.500 Bewohner wurden in Sicherheit gebracht.
Die Feuerwehr kämpfte in der Nacht zum Dienstag weiter gegen die Flammen, durch die mindestens zehn Bewohner verletzt wurden. Die rund 1.500 Flüchtlinge, die in dem Lager in Holzhütten untergebracht waren, wurden in Sicherheit gebracht. Sie sollen nun in Notunterkünfte verlegt werden. Die meisten von ihnen sind Kurden aus dem Irak.
„Es müssen an mehreren Stellen Feuer gelegt worden sein, anders ist das nicht möglich“, sagte Olivier Caremelle, Stabschef des Bürgermeisters von Grande-Synthe. Offenbar bestehe ein Zusammenhang zwischen dem Brand und den Auseinandersetzungen zwischen den irakischen und afghanischen Flüchtlingen.
Die Kämpfe dauerten auch nach Mitternacht an. Polizisten der Spezialeinheit CRS versuchten, die Lage unter Kontrolle zu bringen, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Die Beamten wurden vereinzelt mit Steinen angegriffen.
Innenminister Bruno Le Roux hatte Mitte März angekündigt, er wolle das Flüchtlingslager in Grande-Synthe so schnell wie möglich auflösen. Er nannte die Zustände in dem Lager am Ärmelkanal unhaltbar und verwies auf Prügeleien zwischen Flüchtlingen.
Die Spannungen in Grande-Synthe hatten zugenommen, als viele Flüchtlinge nach der Räumung des „Dschungels“ in Calais dort eintrafen. Die französischen Behörden hatten das Lager in Calais Ende Oktober aufgelöst. Tausende Menschen wurden in Aufnahmelager in ganz Frankreich verteilt.
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