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Tsipras fordert doch Schuldenschnitt

Euro Am Freitag feierten die Gläubiger eine Einigung mit Athen, jetzt ist sie wieder obsolet

Tsipras wartete Freitag besorgt auf Donald Tusk Foto: M. Karagiannis/reuters

BRÜSSEL taz | Griechenland stellt die am Wochenende verkündete „Einigung“ mit den Gläubigern schon wieder infrage. Seine Regierung werde die neuen harten Spar- und Reformauflagen nur umsetzen, wenn es im Gegenzug die versprochenen Erleichterungen bei den Schulden gebe, sagte Premierminister Alexis Tsipras vor dem Zentralkomitee seiner linken Syriza-Partei.

Tsipras liegt damit auf einer Linie mit dem Internationalen Währungsfonds. Denn auch der IWF fordert Entlastungen bei der griechischen Schuldenlast, die aus Sicht der Washingtoner Experten untragbar ist. Allerdings sträubt sich vor allem Deutschland dagegen, Schulden abzuschreiben. Am Montagabend wurde IWF-Chefin Christine Lagarde bei Kanzlerin Angela Merkel in Berlin erwartet.

Vom Ausgang der Gespräche dürfte, wieder einmal, das Schicksal Griechenlands abhängen. Berlin und Washington streiten seit zwei Jahren über das weitere Vorgehen. Tsipras sagte, nach einem Treffen der Eurogruppe am Freitag sei nun der Weg frei für Maßnahmen zum Schuldenerlass. „Das wird eine klare Botschaft senden, dass die Krise hinter uns liegt“, hofft er.

Die Eurogruppe hatte Griechenland die Auflagen gemacht, 2019 nochmals tiefe Einschnitte im Rentensystem vorzunehmen und 2020 eine Reform der Einkommensteuer umzusetzen. Das würde Geringverdiener stärker belasten. Eric Bonse

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