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Anschwimmen oder gleich vorschwimmen

Baden Am 29. April beginnt die Freibadsaison. Rettungsschwimmer werden noch dringend gesucht

Die Sonne scheint, das Wasser in den Becken gurgelt einladend. Wäre da nicht dieser schneidend kalte Wind, man würde sofort eintauchen. Aber so sind die Spatzen die einzigen, die sich in einer Pfütze unter der Freiluftdusche suhlen.

Noch jedenfalls. Am 29. April öffnen das Kreuzberger Prinzenbad und das Olympiastadion in Charlottenburg als erste der Berliner Sommerbäder ihre Pforten. Das Strandbad Wannsee hat bereits seit Ostern auf. Weitere sieben Bäder sollen am 1. Mai folgen. Danach geht es Schritt für Schritt weiter, „je nach Witterung“, sagte der Vorsitzende der Berliner Bäder Betriebe (BBB), Andreas Scholz-Fleischmann, am gestrigen Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Prinzenbad. Bei dem kühlen Schauerwetter, das weiter prognostiziert werde, „schwimmen viele Gäste lieber länger in der Halle“. Spätestens am 13. Mai gingen dann aber auch die Kombibäder Mariendorf, Gropiusstadt, Spandau-Süd und Seestraße sowie das Freibad Wilmersdorf in die Sommersaison.

Die Stammgäste des Prinzenbads hingegen scharen schon mit den Hufen. „Die Tapferen“, wie Scholz-Fleischmann sie nennt, ziehen bei jedem Wetter ihre Bahnen. Allerdings ist das Wasser auch geheizt. 24 Grad misst die Temperatur im Sportbecken. 216.560 Besucher wurden in dem Bad in der vergangenen Sommersaison gezählt. Es gibt Hallenbäder, die bringen nicht halb so viel auf die Waage, obwohl sie im Unterschied zum Prinzenbad das ganze Jahr geöffnet sind. Belohnt wird das Publikum von Kreuzbergs Sommerbad nun damit, dass das Bad schon im Mai bis 20 Uhr geöffnet hat. Bisher war um 19.00 Uhr Schluss.

Noch bis zum 30. April kann das Sommermehrfachticket – 20 Eintritte für 60 Euro – bei den BBB erworben werden. Ab dem 1. Mai kostet das Ticket dann 70.- Euro. Ein Problem haben die Bäder noch beim Personal. Für die Sommersaison fehlten 20 bis 30 Rettungsschwimmer. „Das tut uns am meisten weh“, sagte BBB-Personalchefin Annette Siering am Donnerstag. Wer Rettungsschwimmer kenne, möge diese bei den BBB vorbeischicken. Auch Azubis würden noch gesucht.

Dafür kann man sich im Hallenbad auf der Fischerinsel am kommenden Samstag, dem 22. April, zwischen 11.00 und 16.00 Uhr sogar zentral bewerben. „Einfach hingehen ohne Anmeldung“, erklärt Scholz-Fleischmann. Eine gewisse Sportlichkeit sei allerdings Voraussetzung: „Man kann auch vorschwimmen.“

Der Verkauf für die Ferienschwimmschule geht am 3. Mai los. Rund 3.000 Plätze stehen in den Kursen bereit. 15 Einheiten kosten 105.- Euro. Für Kinder aus armen Familie springen Paten ein. Plutonia Plarre

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