: Der Weiße Block macht mobil
Plattform Die Initiative „Haltung Hamburg“ möchte eine Million HamburgerInnen aktivieren
Die Initiative „Haltung Hamburg“ will eine friedliche und gewaltfreie Auseinandersetzung mit dem G20-Gipfel anregen. Ziel ist es, in den kommenden 100 Tagen eine Million HamburgerInnen zu aktivieren. Ex-Staatsrat Nikolas Hill und der frühere Bürgerschaftsabgeordnete Thorsten Kausch haben das Projekt vorgestellt.
„Die Stadt Hamburg steht für Weltoffenheit, Toleranz und Pluralismus“, sagte Hill, der – genau wie Kausch – der CDU angehört, in der Initiative jedoch als Persönlichkeit mitwirkt und nicht in parteipolitischer Funktion. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion rief dennoch in einer Pressemitteilung „alle Demokraten“ dazu auf, die Initiative zu unterstützen. Das tun auch Persönlichkeiten wie der Xing-Gründer Lars Hinrichs oder FC St. Pauli-Präsident Oke Göttlich.
Im Zentrum von Haltung Hamburg steht eine Website, die als Plattform für die Auseinandersetzung dienen soll. Eine eigene klare Haltung scheinen die Initiatoren nicht zu haben. „Wir glauben, dass es richtig ist, sich mit den Protagonisten, dem Format und den Inhalten von G20 in einer friedlichen und in konstruktiver Weise auseinanderzusetzen“, sagte Hill. Dabei gehe es immer darum, im positiven Sinne eine Gegenposition zu formulieren. Beteiligen könnten sich G20-Gegner und -Befürworter mit unterschiedlichen Meinungen, solange diese sich in einem demokratischen Rahmen bewegten.
Von dem militanten Widerstand gegen G20 grenzt sich Haltung Hamburg ab. Kausch und Hill sind davon überzeugt, dass die Mehrheit der HamburgerInnen ihre Meinung anders ausdrücken wolle. Die Initiative will sich nicht nur an bestehenden Aktivitäten bedienen, sondern auch eigene entwickeln. Unter anderem sollen HamburgerInnen ihre Haltung in Videobotschaften veröffentlichen und eine interaktive Werbefläche am Klubhaus auf der Reeperbahn bespielen.
Außerdem fordert Haltung Hamburg dazu auf, zum Gipfel am 7. und 8. Juli weiß zu tragen – als Zeichen des Friedens und der parteipolitischen Neutralität. Zum weiteren Vorgehen äußerten sich die Initiatoren nicht. „Das wäre ja langweilig“, sagte Hill. In seiner Zeit bei der Kulturbehörde habe er gelernt, dass Inszenierung von einer guten Dramaturgie lebe. PIEP
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