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Flüchtlingskrise und EULibyen kritisiert „leere Versprechungen“

BRÜSSEL/BERLIN | Libyen hat der EU mangelnde Unterstützung bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise vorgeworfen. „Leider hat Europa uns aber bisher nicht geholfen, sondern immer nur leere Versprechungen abgegeben“, sagte Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch der Bild-Zeitung. Er forderte dringend mehr Hilfe für den Wiederaufbau der libyschen Küstenwache. Sonst kämen noch mehr Flüchtlinge nach Europa.

Die EU wies die Vorwürfe zurück. „Die EU hält sich an ihre Zusagen“, sagte ein Sprecher. So seien 120 Millionen Euro zur Unterstützung der Regierung und der libyschen Bevölkerung in verschiedensten Bereichen bereitgestellt worden. Weitere 200 Millionen Euro stünden zum Großteil für Flüchtlingsprojekte in Libyen bereit.

Libyen war 2016 Hauptdurchgangsland für Flüchtlinge auf dem Weg über das Mittelmeer nach Italien. Dort kam die Rekordzahl von 181.000 Flüchtlingen an – 90 Prozent von ihnen reisten über Libyen. Seit Ende Oktober unterstützt die EU das Bürgerkriegsland deshalb durch Ausbildung beim Wiederaufbau seiner Küstenwache. (afp)

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