leserinnenbriefe
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Der Müll wartet auch

„Das Warten auf das Leben“, taz nord vom 6. 3. 17

Liebe Redaktion, ich versteh ja, dass vieles mies und unerträglich ist in diesen Erstaufnahmeeinrichtungen. Aber ich verstehe nicht die Klage über schmutzige Toiletten. Ich putz meine Toilette auch selbst. Gibt es dort keine Bewohnerversammlung, wo man das Thema bespricht und klärt, wer wann bereit ist, Toiletten zu putzen? Und dass viel Müll rumliegt, ist auch kein unabänderliches Schicksal. Warum bewaffnen sich nicht einige der gelangweilten jungen Männer mit Plastiksäcken und sammeln den Müll ein? Es widerspricht sich doch, über mangelnde Selbstbestimmung zu klagen, aber an den banalsten Fragen keine Eigenverantwortung zu entwickeln.

Werden die Menschen wirklich daran gehindert, selbst etwas sauber zu machen?

ALMUT ENGELEN, Hamburg

Maas weicht aus

betr.: „Wir müssen die Gefährder im Blick haben“, taz vom 2. 3. 17

Danke für die guten kritischen Fragen! Was mich enttäuscht hat, wa­ren die ausweichenden Antworten von Heiko Maas, typische Politiker­antworten!

Ihre kritischen Fragen zur Effekti­vität der Fußfessel belegen, dass Sie nicht davon überzeugt sind, dass durch Fußfesseln die Sicherheit gesteigert wird. Die Fußfesseln werden nie ein Gefühl der Sicherheit bei den Bürgern erzeugen. Vielleicht den Glauben an Sicherheit? Bei den Regierenden?

Um Heiko Maas zu zitieren: „So kann man in einer Regierung nicht arbeiten.“ Richtig, Herr Maas, hat nicht der ehemalige Kriminalbeamte Frank Tempel, stellvertretender Vorsitzender im Bundestagsinnenausschuss, einen Untersuchungs­ausschuss im Fall Amri gefordert? Machen Sie doch einfach Ihre Arbeit!

NORBERT VOSS, Berlin

Herr von Notz schließt die Reihen

betr.: „Niemand braucht diese ­Flügelscheiße“, taz vom 3. 3. 17

Hallo, liebe taz, hallo, Herr von Notz! Lesen Sie die mit Ihnen geführten Interviews gelegentlich? Wäre hilfreich.

Die taz fragt: „Herr von Notz, was muss bei den Grünen pas­sieren, damit wieder mehr WählerInnen verstehen, dass das die Partei ist, der sie ihre Stimme geben sollen?“

Und Sie sagen ­wörtlich: „Erst mal ist das für uns Grüne gerade keine unkomplizierte Phase. Wir dürfen aber nicht verzagt sein, ­müssen die Reihen schließen und erkennen, dass es in diesem Jahr bei der Bundestagswahl um ganz zentrale Fragen geht, auf die die Grünen gute und richtige Antworten haben.“

Das – mit Verlaub – ist „Politiker­geschwafel“. Inhaltsarm.

WOLFGANG SIEDLER, Berlin