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Russen und Mails bringen Trump Ärger

US-Politskandale

WASHINGTON afp | In der Affäre um die Russlandkontakte des US-Justizministers Jeff Sessions ist die Regierung von Präsident Donald Trump zum Gegenangriff übergegangen. Ses­sions sei ein „anständiger Mann“ und die Demokraten veranstalteten eine „Hexenjagd“ auf ihn, erklärte Trump am Donnerstagabend. Er sprach seinem Minister sein „volles Vertrauen“ aus. Zugleich sagte er, von Sessions’ Treffen mit dem russischen Botschafter habe er nichts gewusst.

Sessions erklärte, er wolle sich wegen möglicher Befangenheit aus den Untersuchungen zu russischen Hackerangriffen im Wahlkampf heraushalten. In einer Pressekonferenz sagte er, die Frage nach seinen Russlandkontakten habe er „ehrlich und korrekt“ beantwortet. Führende Demokraten verlangen den Rücktritt des Justizministers, weil er während seines Nominierungsverfahrens im US-Senat nicht erwähnt hatte, dass er sich im vergangenen Jahr zweimal mit dem russischen Botschafter getroffen hatte.

Derweil droht der US-Regierung eine E-Mail-Affäre: Vizepräsident Pence nutzte laut Indianapolis Star während seiner Amtszeit als Gouverneur in Indiana ein privates Mailkonto für seine dienstliche Kommunikation. In einigen dieser Mails seien „heikle Themen“ und „Fragen der nationalen Sicherheit“ diskutiert worden. Hacker hätten sich im vergangenen Sommer Zugriff auf das E-Mail-Konto verschafft.

Pence’ Büro bestätigte, dass es das private Konto gab. Er habe sich aber an die Gesetze zum Umgang mit der digitalen Kommunikation „vollständig“ gehalten. Die Sache ist pikant, weil die US-Republikaner im Wahlkampf die demokratische Bewerberin Hillary Clinton für die Nutzung privater E-Mail-Server während ihrer Zeit als Außenministerin scharf angegriffen hatten.

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