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Fix und Foxi Das Wilhelm-Busch-Museum zeigt eine Schau über die Comic-Serie aus den 50ern

Das Wilhelm-Busch-Museum Hannover zeigt erstmals in Deutschland eine Ausstellung über die Comic-Reihe „Fix und Foxi“ mit rund 150 Originalzeichnungen mit den beiden Füchsen und ihrem faulen Wolfsfreund Lupo.

1953 erschienen Fix und Foxi in einem Comic-Magazin des Verlegers Rolf Kauka. Kauka wollte damit ein Gegenstück zur Comic-Welt Walt Disneys schaffen und den Comic aus der Schmuddelecke holen – bei vielen Pädagogen galten Bildergeschichten mit Sprechblasen als von den Alliierten zur Volksverdummung eingeführte Lektüre. „Bei Micky Maus gibt es mehr fantastische Abenteuer, Fix und Foxi sind bodenständiger“, sagt Kurator Gottfried Gusenbauer, Direktor des Karikaturmuseums Krems in Österreich. „Das wurde teilweise als provinziell kritisiert, doch so konnten Vorbehalte gegen den Comic erfolgreich ausgeräumt werden.“

Für ihn sind die Hefte ein Spiegel der Nachkriegsgesellschaft: Essen spielt in den Geschichten eine große Rolle – dafür steht vor allem Lupo, der Nichtsnutz, der den Magen nicht vollkriegen kann. Der Maulwurf Pauli wird oft übers Knie gelegt, für nichtige Dinge. Onkel Fax will nichts von Langhaarigen wissen. Es wird den Lesern ein konservatives Weltbild geboten, das von Kaukas politischem Sendungsbewusstsein beeinflusst ist. Der stammt aus der Nähe von Leipzig, ist nach dem Krieg in den Westen gegangen und lässt kein gutes Haar am Osten.

Zu Hochzeiten wurden in Deutschland 400 000 Exemplare pro Ausgabe verkauft – mehr als von Micky Maus. Doch mit der Zeit geht die Auflage kontinuierlich zurück. 1994 ist Schluss für das wöchentlich erscheinende Heft. „Die Geschichten hatten sich totgelaufen, waren nicht mehr modern genug“, sagt Gugenbauer. Joachim Göres

bis 26. März 2017