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Weißes Haus: Dementis und Schadensbegrenzung

USA Immer neue Berichte über Russland-Kontakte seines Teams setzen Donald Trump unter Druck

„Die Fake-News-­Medien drehen völlig durch“

US-Präsident Donald Trump

BERLIN taz | Auch nach dem Rücktritt des Nationalen Sicherheitsberaters Michael Flynn kommt die US-Regierung des Präsidenten Donald Trump nicht zur Ruhe, im Gegenteil: Immer mehr gerät Trump selbst unter Druck.

Laut eines am Mittwoch von der New York Times veröffentlichten Berichts telefonierten Mitglieder von Trumps Wahlkampfteam, allen ­voran sein damaliger Teamleiter Paul Manafort, im Jahr bis zur Wahl mehrfach mit russischen Geheimagenten. Die Zeitung bezieht sich auf vom Geheimdienst NSA abgehörte Gespräche, die im Rahmen einer FBI-Untersuchung der möglichen russischen Einmischung in die US-Wahlen derzeit untersucht werden.

Im Sommer vergangenen Jahres waren auf der Enthüllungsplattform Wikileaks Tausende gehackter E-Mails aus dem Demokratischen Parteivorstand und von Hillary Clintons Wahlkampfchef John Podesta aufgetaucht. Sie zeigten unter anderem, wie der Parteivorstand mit unsauberen Mitteln dafür gearbeitet hatte, dass Clinton die Vorwahlen gegen den linken Senator Bernie Sanders gewann, und führten zu mehreren Rücktritten.

Sehr bald schon waren die US-Geheimdienste zu dem Schluss gekommen, dass vermutlich russische Hacker hinter den Angriffen standen. Ende Dezember waren sie sich dessen sicher, und der damalige Präsident Oba­ma verhängte weitere Sanktionen gegen Russland und verwies eine Reihe russischer Diplomaten des Landes.

Wenn sich die jetzt von der New York Times berichteten Behauptungen erhärten, könnte das auf direkte Absprachen zwischen Trumps Team und russischen Geheimdiensten hindeuten – was der Affäre eine ganz neue Qualität geben würde.

Trump selbst reagierte auf Twitter auf die neuen Vorwürfe: „Die Fake-News-Medien drehen völlig durch mit ihren Verschwörungstheorien und ihrem blinden Hass“, schrieb der Präsident am Mittwoch und beklagte sich weiter: „Die Geheimdienste (NSA und FBI?) geben illegale Informationen an die absteigende @nytimes und @washingtonpost weiter. Wie in Russland.“

Auch die Affäre um den zurückgetretenen Sicherheitsberater Flynn ist noch nicht vorbei. Am Montag, kurz vor seinem Rücktritt, war durch die Washington Post bekannt geworden, dass das Weiße Haus schon vor Wochen vom Justizministerium über den wahren Inhalt von Flynns Telefonaten mit dem russischen Botschafter informiert und vor dessen möglicher Erpressbarkeit durch Russland gewarnt worden war.

Warum, wollten Journalisten nun wissen, beließ man Flynn dennoch so lange im Amt? Pressesprecher Sean Spicer erklärte dazu am Dienstag, es habe sich um einen schleichenden Vertrauensverlust gehandelt, schließlich habe Trump dann entschlussfreudig Flynns Rücktritt verlangt.

An den Fragen der US-Journalisten ließ sich jedoch eine andere Version ablesen, für die es bislang keine Beweise gibt: Nicht Flynns Lügen, sondern deren öffentliche Aufdeckung machten Flynn untragbar.

Und der linke Filmemacher Michael Moore tobt auf Facebook: „Hey, @realDonaldTrump -- DU hast Flynn gebeten, die Russen anzurufen und ihnen zu versichern, dass alles gut wird. Gib es zu. Verräter! Rücktritt bis morgen früh!“ Bernd Pickert

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