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Archiv-Artikel

Brandenburg und die Einheit

Sieger und Verlierer

Der Landkreis Teltow-Fläming gehört zu den Siegern der deutschen Einheit in Brandenburg. Das betrifft allerdings nur die Städte im Speckgürtel wie Ludwigsfelde. Das im Süden des Kreises gelegene Luckenwalde hat von 1992 bis 2001 4.000 Einwohner verloren und liegt mit 21.000 Bewohnern nun hinter Ludwigsfelde mit 24.000. Zu den Gewinnern der Bevölkerungsentwicklung gehören auch die Landkreise Barnim (von 148.000 auf 174.000), Dahme-Spreewald (141.000 auf 160.000) oder Oberhavel (165.000 auf 197.000). Ganz anders dagegen die Peripherie des Landes. Die Uckermark verlor seit 1992 22.000 Bewohner (165.000 auf 143.000), die Prignitz (104.000 auf 91.000) gilt inzwischen laut EU-Definition als unbesiedelt. Weil diese Entwicklung nicht aufzuhalten sei, hat sich die Landesregierung im Jahr 2004 vom Leitbild der „dezentralen Konzentration“ verabschiedet. Stattdessen sollen die Fördermitteln auf die Wachstumskerne des Landes konzentriert werden. Dazu gehören neben Ludwigsfelde und dem Speckgürtel auch die kreisfreien Städte Frankfurt (Oder) und Cottbus. Insgesamt hat die Landesregierung 23 Wachstumskerne ausgemacht. Mit der Neuordnung des Landesentwicklungsplans soll darüber hinaus die Zahl der „zentralen Orte“ mehr als halbiert werden. Nur noch 63 statt bisher 152 Kommunen sollen in Zukunft zentrale Aufgaben etwa bei der Schulbildung oder in der medizinischen Versorgung wahrnehmen.