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Nach der Farc will auch die ELN verhandeln

KolumbienNach 52 Jahren Kampf: Präsident Santos wird auch mit der ELN-Guerilla über Frieden reden

QUITO dpa | Kolumbiens Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos strebt nach über 50 Jahren des blutigen Konflikts einen vollständigen Frieden in dem südamerikanischen Land an. Seine Regierung und die letzte verbliebene Guerillaorganisation ELN wollen am 7. Februar offizielle Friedensverhandlungen aufnehmen. Das teilten Vertreter beider Seiten in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito mit. Hier sollen auf neutralem Boden auch die Verhandlungen stattfinden.

Der Durchbruch gelang, weil sich die Guerilla bereit erklärt hatte, bis spätestens 2. Februar den früheren Abgeordneten Odín Sánchez freizulassen. Die letzte prominente Geisel der Rebellen befindet sich seit knapp einem Jahr in der Gewalt der ELN. Präsident Santos hatte schon im Vorjahr nach über vierjährigen Verhandlungen in Kuba ein Abkommen mit der größeren Guerillaorganisation, den Farc-Rebellen, erreicht. Die Farc verfügte zuletzt noch über 5.800 Kämpfer, die ELN hat 1.500 bis 2.000 Mitglieder unter Waffen.

Ein Abkommen auch mit der ELN (Ejército de Liberación Nacional – Nationale Befreiungsarmee) ist von großer Bedeutung, um zu verhindern, dass die ELN die Kontrolle über frühere Farc-Gebiete und den dortigen Drogenhandel übernimmt. Zuletzt hatte es Berichte gegeben über Versuche der ELN, Farc-Kämpfer anzuwerben.

Die ELN machte durch die Entführung ausländischer Touristen Schlagzeilen und finanziert sich neben dem Drogenhandel über Lösegelderpressungen. Durch den Krieg zwischen Guerilla, Militär und rechten Paramilitärs starben seit 1964 über 220.000 Menschen, fünf Millionen wurden vertrieben.

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