: Herber Rückschlag für Friedensprozess
MaliDer bisher blutigste Selbstmordanschlag des Landes trifft Gao, wo auch die Bundeswehr steht
Getroffen wurde das Gelände des „Operativen Koordinationsmechanismus“ (MOC), wie in Mali einer der zentralen Bestandteile des Friedensprozesses zwischen Regierung, Tuareg-Rebellen und Anti-Tuareg-Milizen heißt. „MOC“ bedeutet, dass im Norden Malis „gemischte Patrouillen“ aus allen bewaffneten Gruppen unter UN-Aufsicht gemeinsam für Sicherheit sorgen sollen. In Gao sind das Tuareg-Rebellen und regierungstreue Tuareg, die sich ansonsten gegenseitig hassen. 600 von ihnen sind inzwischen auf dem MOC-Gelände kaserniert, die Patrouillen sollen demnächst beginnen. Der Anschlag soll vor allem die regierungstreue Fraktion getroffen haben. Das dürfte Malis Friedensprozess erheblich zurückwerfen.
Gao ist der Stationierungsort des Bundeswehrkontingents innerhalb der UN-Mission, das demnächst auf 1.000 Soldaten anwachsen soll. Deutsche Soldaten waren nach Auskunft des Bundesverteidigungsministeriums von dem Anschlag nicht betroffen. Das MOC-Gelände liege zwei Kilometer von der deutschen Basis entfernt. D.J.
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