Mit seiner Serie „Architektur als Autobiografie“ hat Heinz Emigholz ein ganz und gar eigensinniges Projekt vorgelegt. Die Filme bewegen sich entlang der Werkbiografie einzelner Architekten der westlichen Moderne: unter anderem Rudolf Schindler, Adolf Loos, jetzt Auguste Perret. Auf sprachlichen Kommentar verzichtet Emigholz, stattdessen sucht er mit seiner Kamera einzelne Bauwerke auf und filmt sie aus einer Vielzahl von Perspektiven. Die Auswahl der Blickwinkel beschränkt sich auf solche, die von einem Besucher des Bauwerks nachvollzogen werden können. Kamerabewegungen gibt es keine, Zusammenhänge entstehen nur durch die Montage. Der neue Film „Perret in Frankreich und Algerien“ bildet eine außerordentliche Spannbreite an Gebäudetypen ab. Auguste Perret spezialisierte sich auf großformatige, aufwändige Konstruktionen im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts und in der damaligen Kolonie Algerien. Er gilt als Meister des Betonbaus. Die Aufnahmen umfassen fünf Jahrzehnte Architektur- und Weltgeschichte: 1904 entstand ein erstes Wohnhaus in Paris, 1955 vollendete er die Rekonstruktion des im Zweiten Weltkrieg zerstörten historischen Stadtkerns von Le Havre. Im International