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Schlichtung bei der Bahn hat begonnen

Tarifkonflikt Ramelow und Platzeck suchen Kompromiss zwischen Konzernspitze und GDL

BERLIN dpa | Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn bemühen sich seit Mittwoch die beiden Schlichter um eine Einigung zwischen Unternehmen und Lokführergewerkschaft GDL. Unter dem Vorsitz der Politiker Bodo Ramelow und Matthias Platzeck kam die Schlichtungskommission erstmals in Berlin zusammen.

Der thüringische Regierungschef Ramelow von der Linkspartei und der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Platzeck (SPD) haben zunächst drei Wochen Zeit, um beide Seiten zu einem Kompromiss zu bewegen. Dann ist eine Verlängerung um eine Woche möglich. Solange besteht Friedenspflicht, das heißt Streiks sind verboten.

Hauptstreitpunkt ist die Verteilung der Ruhetage für die rund 35.000 Beschäftigten des Zugpersonals. Die GDL dringt darauf, dass Lokführer und Zugbegleiter nach fünf Arbeitstagen stets zwei freie Tage bekommen. Nach Ansicht der Bahn lässt sich das im Schichtbetrieb des Unternehmens nicht verwirklichen. Die Gewerkschaft hat zudem 4,0 Prozent mehr Geld gefordert, die Bahn bislang 1,5 Prozent ab April 2017 angeboten sowie eine Einmalzahlung von 550 Euro.

Die Tarifverhandlungen hatten Mitte Oktober begonnen, nach der sechsten Runde kurz vor Weihnachten erklärte die GDL das Scheitern und leitete die Schlichtung ein. Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, nicht ernsthaft zu verhandeln. Die Beratungen der Schlichtungskommission sind vertraulich. Bis zum Schluss gibt es keine öffentlichen Erklärungen – so steht es in der Schlichtungsvereinbarung. Während der Schlichtung im Frühsommer 2015, ebenfalls mit Platzeck und Ramelow als Vorsitzenden, drang bis zur gemeinsamen Verkündung des Ergebnisses nichts an die Öffentlichkeit.

Kommentar im Internet unter: www.taz.de/!5373749/

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