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Das Wetter: Der Dreidönerhoch

Schilfrohre raschelten im Föhn, dass es eine Freude war, besonders für die Umstehenden. Da passte es, dass die Stimmung eh schon ausgelassen war, denn der Brenner-Sepp hatte hier im Gräfelfinger Hochland einen Döner-Imbiss für die Großkopferten eröffnet. Salbeitee aus der Chardonnay-Traube floss in Strömen und die ortsüblichen Fabrikantengattinnen waren vollzählig und volltrunken vertreten. Jetzt ergriff der Leiter der Würmtaler Musikantenschule das Mikrofon aus Büffelleder. „Wir sind heute zusammengekommen, um den Brenner-Sepp hochleben zu lassen! Denn er hat den Döner ins Gräfelfinger Hochland gebracht.“ Schon hörte man die Schilfrohre nicht mehr rauschen, denn der Applaus auf des Musikantenschulleiters Worte machte vor Ekstase nicht halt. Just als die erste Herrenoberbekleidung fiel, erschien ein däumlingsgroßer Junge auf dem Dach des Brenner’schen Döner-Imbiss. „Düstere Zeiten brechen heran für euch; vermaledeit seid ihr alle!“, rief der Dreidönerhoch und plumpste vom Dach.

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