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Letzte Fahrt eines Lkw

Ente Gehört der Lkw des Berlin-Anschlags in ein Museum? Die Idee dazu hatte ein Reporter

Ein Interview der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte, hat nicht nur eine große Medienwelle ausgelöst, sondern nun auch die Empörung des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD).

Auf die Frage des Reporters, ob sich das Haus der Geschichte „um den Lastwagen bemühen“ wird, „mit dem der Berliner Terroranschlag verübt wurde“, hatte Hütter vorsichtig geantwortet, es sei noch „zu früh, um darauf eine abschließende Antwort geben zu können“. Er nannte das Nachdenken über den Erwerb des Lastwagens oder einzelner Teile allerdings einen „ganz normalen Vorgang“.

Keine Forderung

Die Aufgabe seines Hauses sei es, aktuelle Ereignisse zu beobachten. „Wenn ich den Auftrag habe, deutsche Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg im internationalen Zusammenhang zu sammeln, dann muss ich mich zwangsläufig mit der Frage beschäftigen, ob ein solches Stück in unsere Sammlung gehört oder nicht.“

Auf diese Aussagen Hütters hin berichteten viele Medien, als handele es sich bei der Frage, ob der Lkw ins Museum gehört, um eine politische Forderung und nicht um die Frage eines Journalisten. Am Donnerstag legte nun Müller nach. Die Debatte um den Terrorlastwagen als Museumsstück sei „nicht würdevoll“. Die Angehörigen der Opfer trauerten und seien völlig geschockt, Schwerverletzte lägen noch immer im Krankenhaus, sagte er dem Tagesspiegel. Jetzt schon eine Debatte darüber zu führen, ob das Tatwerkzeug ausgestellt werden solle, sei zu früh. „Wenn es um ein würdiges Gedenken gehen sollte, wird der Senat sich dem gegenüber nicht verschließen“, sagte Müller weiter. (dpa, taz)

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