: Teurer Strom in Nord-Ost
Energiekosten Strompreise in Deutschland variieren regional stark – auch aufgrund der Energiewende
Während ein Haushalt mit einem Referenzverbrauch von 4.000 Kilowattstunden in den neuen Bundesländern durchschnittlich 1.149 Euro im Jahr an Stromkosten zahlen muss, sind es in den alten Ländern 45 Euro weniger. Im Vorjahr habe der Unterschied noch bei 29 Euro gelegen, eine Steigerung von 55 Prozent. Am deutlichsten ist der Unterschied mit 126 Euro zwischen den Ländern Bremen und Brandenburg.
Die Differenz bei den Strompreisen hängt insbesondere mit den regional unterschiedlichen Netznutzungsentgelte zusammen. Diese werden von den etwa 900 verschiedenen Netzbetreibern erhoben und machen rund ein Viertel des Strompreises aus.
Die Netzgebühren werden zwar von den Stromanbietern gezahlt, von diesen jedoch an den Endverbraucher weitergegeben. Auch überregionale Stromanbieter fordern daher regional angepasste Preise für gleiche Stromkapazitäten.
Neben der jeweiligen Bevölkerungsdichte in der entsprechenden Region sind vor allem die Herausforderungen der Energiewende verantwortlich für die unterschiedlichen Forderungen der Netzbetreiber. So ist der Investitionsbedarf der Infrastruktur des Stromnetzes umso höher, je mehr erneuerbare Energien in die Netze eingespeist werden. Diese Kosten spiegeln sich in den Netznutzungsentgelten wider und müssen letztlich vom Verbraucher vor Ort getragen werden.
Dass die Kosten der Energiewende dadurch regional ungleich verteilt werden, ist auch der Bundesregierung nicht entgangen. Ein Gesetzesentwurf mit dem Titel „Modernisierung der Netzentgeltstruktur“ soll noch in diesem Monat im Kabinett beschlossen werden. Im Zentrum steht dabei das stufenweise Abschmelzen der sogenannten vermiedenen Netzentgelte. Diese belasten zurzeit vor allem Netzbetreiber in Regionen, in denen die Produktion von Ökostrom die Kapazität der lokalen Netze übersteigt. Besonders häufig ist dies in Ost- und Norddeutschland der Fall. Daniel Böldt
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